
Die Reichen werden immer ärmer. Die Reichen verelenden immer mehr. Aber keine Sorge, Leute. SEIN Name wird heute hier nicht ein einziges Mal genannt. Wir können IHN ja auch gar nicht mehr hören. Ich habe da schon ein richtig schlechtes Gewissen. Niemand hat seit Monaten unsere satirisch-alternative Realität so bereichert wie er. Bei mir ist er fester Mitarbeiter. Ich sollte IHM wirklich von jedem Honorar so viel zahlen, wie er als neuester Präsident der USA im Jahr verdient: also einen Dollar.
Der, dessen Name nicht genannt wird
Ich denke da großzügiger als der Kollege Claus Kleber vom ZDF. Der war mal Korrespondent in Washington und hat jetzt nach Mainz eine Bettel-E-Mail aus Amerika bekommen. Die Wahlkämpfer von IHM – dessen Namen ich hier nicht nenne – wollten von Claus Kleber unbedingt eine Spende. Die brauchen sie für ihr laufendes Budget. Da müssen ja noch die Leute bezahlt werden, die für IHN die Werbetrumm… – äh: Trommel gerührt haben. Ich sollte IHM wirklich was überweisen.
Aber es gibt ja auch noch so viele andere arme Reiche. Johnny Depp zum Beispiel, der Schauspieler, der allein im letzten Jahr fast 50 Millionen Dollar erschauspielert hat. Trotzdem soll er kurz vor dem Bankrott stehen. Nomen est omen. Der Depp Johnny schmeißt das Geld nur so zum Fenster raus. 45 Luxusautos hat er sich gekauft und eine Insel. Er hält sich eine teure Jacht, ein eigenes Flugzeug und 40 Angestellte. Und riesige Grundstücke in der ganzen Welt.
Charakterlich jetzt schon Präsident - François Fillon
Auch in Südfrankreich hat der "Nomen est omen"-Johnny ein Mammut-Gut. Weiter nördlich hat François Fillon sein Schloss: der Mann, der für die französischen Konservativen das werden will, was ER – dessen Namen ich hier nicht nenne – schon in den USA ist: nämlich Präsident. Dem Filou Fillon geht’s auch richtig dreckig, der braucht auch eine Spende von mir. So wie das aussieht, musste der seine eigene Familie zum Schein anstellen, damit er staatliche Gelder kassieren konnte. Charakterlich also die besten Voraussetzungen für Präsidenten in post- und alternativ-faktischen Zeiten.
Langsam wird mein Spendengeld da knapp. Auch, wenn ich immer gerne was an die Armen gebe. Die Deutsche Bank darf ich auch nicht vergessen. Kann ja nicht mehr lange dauern, bis die ihre Bettelbriefe verschickt – bei all den Milliarden, die die amerikanische Justiz noch will wegen schmieriger Finanzgeschäfte der Deutschen. Aber vielleicht greift ER da ja noch ein: mein bester satirischer Mitarbeiter. ER darf ja alles – glaubt er jedenfalls.
Wunschdenken beim US-Präsidenten
Dann kann ich mir meine Spende für die Deutsche Bank sparen und für die Angela und den Martin aufheben. Merkel und Schulz wollen ja auch Wahlkampf machen demnächst – für die Schwarzen und die Roten. Und die Angela hat sich wirklich was verdient, wenn ich nur ihren Gesichtsausdruck sehe, wie sie dem Erdoğan die Hand geben muss.
Aber dafür schreiben die Türken ihren Namen wenigstens richtig – nicht so wie die Amis das mit der britischen Premierministerin gemacht haben. Bei Theresa May haben sie nämlich in ihrer Presseankündigung das "H" im Vornamen weggelassen. Alternativ-faktisch eben. Schließlich gibt es ja auch eine Teresa May ohne "H" im Vornamen. Das ist eine britische Pornofilmerin. Wahrscheinlich hat ER ja gedacht, dass die IHN besuchen will. Da hätte er sich bestimmt gefreut. Faktisch alternativ.