In einem im Internet veröffentlichten Video soll der Mord an Steven Sotloff zu sehen sein. Er wurde seit 2013 in Syrien vermisst. Der Reporter hatte jahrelang aus dem Nahen Osten berichtet.
Unter anderem arbeitete er für das "Time Magazine", die Zeitung "Christian Science Monitor" und das "World Affairs Journal". Er schrieb über die politische Entwicklung in Ägypten, Syrien, Bahrain sowie aus Libyen und aus der Türkei. Seit August 2013 war er in Syrien vermisst. Sotloff wurde 31 Jahre alt. Zudem hielt sich der Reporter längere Zeit im Jemen auf, wie die "New York Times" unter Berufung auf Freunde des Toten berichtete. Sotloff habe gut Arabisch gesprochen und tiefe Zuneigung zur islamischen Welt empfunden.
Ein Sprecher der Familie Sotloff bestätigte unterdessen den Tod des Reporters. "Die Familie hat von dieser schrecklichen Tragödie erfahren und trauert im Stillen", sagte Barak Barfi. Es werde keinen öffentlichen Kommentar seitens der Familie geben. Der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, sagte, er wisse nichts über das Video und könne keine Aussage über seine Echtheit treffen.
Cameron: "Ekelhafte Tat"
Großbritanniens Premierminister David Cameron bezeichnete die mutmaßliche Enthauptung als "absolut ekelhafte, verachtenswerte Tat". Die Terroristen drohen in dem Video, als nächstes eine britische Geisel zu töten.
Vergangenen Monat hatten die IS-Kämpfer den US-Journalisten James Foley enthauptet und ein Video von der Hinrichtung ins Internet gestellt. Anschließend hatten die Dschihadisten auch mit der Ermordung von Sotloff gedroht, sollten die USA ihre Luftangriffe auf IS-Stellungen im Nordirak nicht einstellen.
Sotloff reiste häufig in Krisengebiete
Wie die "New York Times" berichtete, reiste Sotloff immer wieder gezielt in die gefährlichsten Krisengebiete des Nahen Ostens. Freunden habe er immer wieder versichert, dass die Risiken ihm bewusst seien.
Bereits bei der kürzlichen Enthauptung seines Journalisten-Kollegen James Foley hatten die IS-Milizen gedroht, Sotloff werde der nächste sein. Seine Mutter wandte sich darauf in einer emotionalen Videobotschaft an seine Entführer und bat um dessen Freilassung. Zuvor hatte die Familie versucht, die Entführung geheim zu halten, um eine Freilassung nicht zu gefährden.
(nch/bor)