
Rubio sagte in Washington, man habe mit allen Konfliktparteien Gespräche geführt. Dabei habe man sich auf konkrete Schritte geeinigt, die diese beunruhigende und schreckliche Situation umgehend beenden würden. Es werde erwartet, dass alle Parteien ihre Zusagen nun auch einhielten.
Die syrische Armee begann nach Regierungsangaben mit dem Rückzug aus Suwaida. Der Abzug aus der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz sei Teil einer Waffenruhe-Vereinbarung "nach dem Hinwegfegen gesetzloser Gruppen aus der Stadt", erklärte das Verteidigungsministerium in Damaskus. Laut dem vom syrischen Innenministerium veröffentlichten Text der Waffenruhe-Vereinbarung wurde eine vollständige und sofortige Einstellung aller Militäreinsätze zugesagt. Ein Ausschuss aus Regierungsvertretern und religiösen Anführern der Drusen soll demnach die Umsetzung der Vereinbarung überwachen. Eine frühere Feuerpause war nach kurzer Zeit gebrochen worden.
Israelische Luftangriffe lösen Besorgnis aus
Noch am Abend hatte Israel weitere Luftangriff auf Ziele nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus geflogen. Sie zielten auf die Umgebung eines Militärflughafens. In dem Gebiet befänden sich Munitionslager, hieß es aus dem Umfeld des syrischen Innenministeriums.
Wegen der Gewalt zwischen Drusen und sunnitischen Beduinen in Suweida hatte die israelische Armee zuvor bereits mehrere Ziele in Damaskus bombardiert, darunter das Gelände des Verteidigungsministeriums mit dem Sitz des Generalstabes und das Areal des Präsidentenpalastes. Dieser ist der offizielle Sitz des syrischen Übergangspräsidenten und ehemaligen islamistischen Milizenführers al-Scharaa.
UNO-Generalsekretär Guterres verurteilte die Angriffe und forderte ein sofortiges Ende aller Verletzungen der syrischen Souveränität. Auch EU-Ratspräsident Costa rief dazu auf, die territoriale Integrität Syriens zu respektieren. Die Bundesregierung betonte, es könne nicht im Interesse Israels sein, Syrien zu destabilisieren. Nach Angaben von Diplomaten wird sich der UNO-Sicherheitsrat mit den israelischen Angriffen befassen.
In Suweida kam es seit Tagen zu Kämpfen zwischen Drusen und Beduinen. Die Übergangsregierung in Damaskus hatte Soldaten in die Region geschickt - nach eigenen Angaben, um die Lage zu beruhigen. Vertreter der Drusen warfen den Soldaten allerdings vor, auf der Seite der Beduinen-Stämme zu kämpfen. Israel versteht sich als Schutzmacht der drusischen Minderheit.
Diese Nachricht wurde am 16.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.