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Gaza-Krieg
Israel greift seit Ende der Feuerpause 200 Ziele im Gazastreifen an

Nach dem Ende der Waffenruhe zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas sind im Gazastreifen neue Kämpfe ausgebrochen. Die israelische Armee griff seit heute Früh nach eigenen Angaben im Norden und im Süden des Palästinenser-Gebietes 200 Ziele an. Boden-, Luft- und Seestreitkräfte waren im Einsatz.

    Zwei Männer stehen in einem Gebäude und schauen aus einem klaffenden Loch.
    In Chan Junis hat die israelische Armee nach Ende der Feuerpause im Gazastreifen schwere Angriffe durchgeführt. (Mohammed Talatene / dpa / Mohammed Talatene)
    Die Angriffe zielten nach Armeeangaben auf Gebiete mit Sprengstoff-Fallen, Schächten von Tunneln, Abschussrampen und Kommandozentralen der militant-islamistischen Hamas. Im Internet wurde eine Karte der israelischen Armee mit Evakuierungszonen veröffentlicht, die Bewohnern helfen soll, gefährdete Gebiete im Falle eines Angriffs schneller zu verlassen.
    Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden bei den Angriffen mehr als 100 Menschen getötet. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen. Aus dem Gazastreifen wurden Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Sowohl in der Nähe des Palästinenser-Gebietes als auch im Zentrum Israels wurde Raketenalarm ausgelöst.

    WHO besorgt über Wiederaufnahme der Kämpfe

    Die Weltgesundheitsorganisation zeigte sich besorgt über die Wiederaufnahme der Kämpfe im Gaza-Krieg. Vor allem Infrastruktureinrichtungen wie Krankenhäuser seien gefährdet, sagte der WHO-Vertreter im Westjordanland und im Gazastreifen, Peeperkorn. Viele Patienten könnten schon jetzt nicht mehr versorgt werden, da die Hälfte der 36 Krankenhäuser im Gazastreifen nur noch teilweise arbeitsfähig seien. Das UNO-Nothilfebüro forderte trotz der Kämpfe einen freien Zugang für Hilfskonvois.
    Derweil gehen die internationalen Bemühungen um eine Wiederherstellung der Feuerpause weiter. Bundesaußenministerin Baerbock verwies auf die Lage der noch verbliebenen Geiseln. Sie hofften seit Wochen in finsteren Tunneln auf Freilassung, sagte Baerbock in Berlin. Auch die notleidenden Menschen in Gaza benötigten dringend mehr humanitäre Hilfe.

    Weiterführende Informationen

    Über die Entwicklungen im Nahen Osten halten wir Sie auch in einem Nachrichtenblog auf dem Laufenden.
    Diese Nachricht wurde am 01.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.