
Der Mittelmeerstrand bei Herzliya, Wochenende. Auf einem Weg durch die Dünen sind Mütter mit Kindern unterwegs, schwer bepackt, runter zum Wasser. Zu ihren Füßen werfen sich Ilanit und Zohar in den tiefen Sand und robben auf Ellenbogen und Knien den Hügel hoch.
"Vorwärts", "sehr gut", werden die Schüler angefeuert. Ilanit ist 17 und ist schon seit ein paar Monaten bei diesem Armee-Training:
"Ich will fit werden, damit ich in der Armee eine wichtige Aufgabe übernehmen kann. Ich will zur Marine. Das ist wirklich sinnvoll, alles was mit der See zu tun hat, interessiert mich. Und ich will möglichst weit kommen. Beim Militär kann man sehr viel für unseren Staat tun."
"Beim ersten Mal kommt dieses Training hier wohl jedem extrem hart vor. Das ist wie ein Schlag vor den Kopf. Du wirst da einfach hineingeworfen, aber hinterher fühlt es sich sehr gut an."
Es sind rund 40 Teenager, die an diesem heißen Nachmittag einen zehn-Kilometer-Lauf absolvieren. Auf ihren Schultern schleppen sie Sandsäcke die Düne hoch. Zwischendurch rennen sie am Strand in Klamotten und Sportschuhen ins Wasser um sich abzukühlen, der Sand bleibt im verschwitzten Gesicht kleben.
"Sie wollen Erfolg im Leben haben. Zuerst einmal in der Armee. Die meisten, die hierherkommen, wollen in einer Elite- oder Kampfeinheit dienen. Sie wissen: Wenn man Erfolg haben will, muss man sich besser vorbereiten als die anderen."
Yuval Eilam ist eigentlich Sportlehrer, ausgebildet am israelischen Vorzeige-Institut Wingate. Seit ein paar Jahren bietet er Armee-Vorbereitungskurse an. Seine Firma hat er "Etgar baTeva" genannt, "Herausforderung in der Natur".
Ein Drittel der Jugendliche steigen schnell wieder aus

"Na ja, nach dem ersten oder zweiten Mal lassen es ein Drittel der Jugendlichen wieder sein. Die kommen und sehen ein, dass es nichts für sie ist, denn dieses Training verlangt wirklich viel. Aber wer sich dann verbindlich anmeldet, der bleibt in der Regel auch dabei."
Matan rennt die Dünen hoch und runter, seit er 15 ist. Der Oberkörper breit, durchtrainiert. Er ist heute einer der Einweiser und sagt, wie hoch die Jungs und Mädchen am Seil in den Baum hochklettern sollen. Matan will schon bald in die Elite-Einheit Duvdavan.
"Aber so ein Gibush, der Aufnahme-Test bei der Armee, ist extrem hart. Ohne spezielle Vorbereitung, ohne guten Trainer schaffst du das nicht."
Auf dem Schluss-Sprint den Berg hoch werden alle noch einmal angefeuert. Zohar schafft den Parcours in weniger als einer Stunde. Seine Musterung im Herbst wird eine ganze Woche dauern. Ilanit kommt als letzte ins Ziel.

"Für mich war es heute eine echte Herausforderung - aber ich glaube das stärkt meinen Willen. Ich weiß jetzt, dass ich das kann. Meinen Einberufungsbefehl habe ich noch nicht, ich bin ja noch keine 18. Aber ich werde ihn noch dieses Jahr bekommen."
Am Ende sitzen die 40 Jugendlichen erschöpft auf dem Boden, dehnen ihre Beine.
"Mit jedem Training kommt ihr ein Stück weiter. Eure Fähigkeiten werden immer besser. Nehmt diese Erfahrung mit in Euer Leben außerhalb des Trainings! Seid selbstbewusst! Wer immer Euch klein machen will, er kann Euch nichts mehr anhaben."
Yuval, der israelische Armee-Trainer, nennt das auch mentale Fitness.