
Wenn es manchmal Meinungsverschiedenheiten gegeben habe, sei dies in freundlicher Atmosphäre erfolgt, sagte Herzog im Schloss Bellevue, wo er zuvor von Bundespräsident Steinmeier mit militärischen Ehren empfangen worden war.
Steinmeier nannte die Aufnahme diplomatischer Beziehungen ein Geschenk für die Deutschen. Diese hätten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Zivilisationsbruch der Shoa niemals auf die Freundschaft mit Israel hoffen dürfen. Steinmeier zeigte Verständnis für Israels Reaktion auf den Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas. Zugleich mahnte er eine politische Lösung im Gazastreifen an. Frieden und Versöhnung seien möglich.
Doppelbesuch als Novum
Später wollen die beiden Politiker an einem Treffen von deutschen und israelischen Jugendlichen teilnehmen und an einem Mahnmal der in die Arbeits- und Konzentrationslager deportierten Juden gedenken. Morgen wollen Steinmeier und Herzog dann nach Israel reisen. Ein solcher Doppelbesuch ist nach Angaben aus dem Bundespräsidialamt ein Novum.
Am 12. Mai 1965 hatten Bundeskanzler Erhardt und der israelische Ministerpräsident Eschkol die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbart. Vorausgegangen war eine schrittweise Annäherung beider Staaten nach der Ermordung von rund sechs Millionen Juden durch die Nazis.
Diese Nachricht wurde am 12.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.