
Für knapp fünf Minuten ist die Raumstation dabei als wandernder Stern am Firmament auszumachen. Ihre Bahn ist um gut 51 Grad gegen den Äquator geneigt. Somit kann der himmlische Außenposten bis zur geografischen Breite von Göttingen genau durch den Zenit laufen.
Oft heißt es, in den Modulen in der Umlaufbahn sei man schwerelos. Das ist physikalisch nicht richtig: Natürlich wirkt auch dort oben noch die Schwerkraft der Erde, auch wenn sie um etwa zehn Prozent geringer ist als am Boden.

Gäbe es dort die Anziehungskraft der Erde nicht, so würde die ISS einfach ins All entschwinden. Dennoch ist an Bord die Schwerkraft nicht zu spüren, denn die Raumstation befindet sich im freien Fall, um die Erde herum. Sie bewegt sich so schnell, dass sie nicht direkt auf die Erde stürzt. Bei einem geworfenen Ball ist das anders: Er ist zu langsam und fällt auf einer gekrümmten Bahn zurück auf den Boden, während die ISS dauerhaft ihre Kreise zieht.
Wann genau die ISS mit den sich schwerelos fühlenden Astonauten zu beobachten ist, finden Sie unter www.deutschlandfunk.de/Sternzeit. In den kommenden Tagen fliegt, pardon, fällt sie, mal wieder gut sichtbar über Mitteleuropa.