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ISS am Abend zu sehen
Die Raumstation fällt über Europa

In den nächsten Wochen ist wieder die Internationale Raumstation am Himmel zu sehen. Sie strahlt auffallender als die hellsten Sterne. Die Raumstation taucht meist irgendwo über dem Westhorizont auf, zieht hoch über den Himmel und verschwindet wieder in östlicher Richtung.

Von Dirk Lorenzen | 26.01.2019
    Diese lang belichtete Aufnahme zeigt die ISS, wie sie nahe an den Plejaden vorbei zieht
    Die ISS zieht über den Himmel - wegen der langen Belichtung erscheint die Station als Strichspur (NASA/Ingalls)
    Für knapp fünf Minuten ist die Raumstation dabei als wandernder Stern am Firmament auszumachen. Ihre Bahn ist um gut 51 Grad gegen den Äquator geneigt. Somit kann der himmlische Außenposten bis zur geografischen Breite von Göttingen genau durch den Zenit laufen.
    Oft heißt es, in den Modulen in der Umlaufbahn sei man schwerelos. Das ist physikalisch nicht richtig: Natürlich wirkt auch dort oben noch die Schwerkraft der Erde, auch wenn sie um etwa zehn Prozent geringer ist als am Boden.
    Es bleibt ruhig: Die ISS bekommt Besuch von drei Profi-Astronauten
    Die ISS fällt ununterbrochen um die Erde herum (NASA)
    Gäbe es dort die Anziehungskraft der Erde nicht, so würde die ISS einfach ins All entschwinden. Dennoch ist an Bord die Schwerkraft nicht zu spüren, denn die Raumstation befindet sich im freien Fall, um die Erde herum. Sie bewegt sich so schnell, dass sie nicht direkt auf die Erde stürzt. Bei einem geworfenen Ball ist das anders: Er ist zu langsam und fällt auf einer gekrümmten Bahn zurück auf den Boden, während die ISS dauerhaft ihre Kreise zieht.
    Wann genau die ISS mit den sich schwerelos fühlenden Astonauten zu beobachten ist, finden Sie unter www.deutschlandfunk.de/Sternzeit. In den kommenden Tagen fliegt, pardon, fällt sie, mal wieder gut sichtbar über Mitteleuropa.