Migration
Italien will bislang ungenutztes Asylzentrum in Albanien reaktivieren

Nach der Einigung der EU auf eine verschärfte Asylpolitik will Italien sein Asylzentrum in Albanien im nächsten Jahr reaktivieren.

    Migranten aus verschiedenen Herkunftsländern kommen im Albanischen Hafen Shengin an.
    Italiens Regierung will Aufnahmelager auf albanischem Boden reaktivieren (Archivbild). (picture alliance / Sipa USA / SOPA Images)
    Wie Innenminister Piantedosi in der Zeitung "Il Messaggero" ankündigte, sollen das 2023 eröffnete Aufnahmezentrum und das dazu gehörende Abschiebelager bis zum Sommer wieder voll funktionsfähig sein. Bislang stehen die Anlagen weitgehend leer.
    Italien strebt schon länger an, Asylverfahren von Menschen aus sicheren Herkunftsländern nicht mehr im eigenen Land, sondern in Drittstaaten durchzuführen und die Betroffenen von dort abzuschieben. Dazu hatte die italienische Regierung als erster EU-Staat ein sogenanntes Asylzentrum außerhalb der EU errichtet. Allerdings gab es immer wieder juristische Unklarheiten zu dem Vorgehen.
    Die EU-Innenminister hatten sich am Montag über die Details einer vereinbarten schärferen Asylpolitik in der Europäischen Union verständigt. Unter anderem sollen Rückführungszentren in Drittstaaten möglich werden.
    Weitere Informationen zum Thema:
    SPD-Europaabgeordnete Sippel: EU-Kompromiss kommt Abschaffung des Asylrechts gleich
    EU-Innenminister verabreden verschärfte Asylpolitk – Reaktionen (Audio-Link)
    Diese Nachricht wurde am 10.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.