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IW-Direktor Hüther begrüßt Leitzinserhöhung

Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Hüther, hat die Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank von null auf 0,5 Prozent begrüßt. Hüther sagte im Deutschlandfunk, der Schritt sei notwendig gewesen und stelle eine Wende dar. Die EZB habe zu lange an ihrer Niedrigzinspolitik festgehalten.

22.07.2022
    Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln
    Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) (imago images/Jürgen Heinrich)
    Die jetzige Erhöhung sei als erster Schritt zu verstehen. Der Wirtschaftswissenschaftler wies darauf hin, dass auch die Kapitalmärkte bis zum Ende des Jahres mit einer schrittweisen Erhöhung des Leitzinses auf rund 1,5 Prozent rechneten. Die Sorge, dass Länder wie Italien und Griechenland durch steigendende Zinsen in Schieflage geraten könnten, teile er nicht, betonte Hüther. Die sogenannten Südländer in Europa stünden aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen deutlich robuster da, als noch bei der Staatsschuldenkrise 2015.
    Die EZB hatte gestern angesichts der hohen Inflation erstmals seit elf Jahren die Zinsen im Euroraum angehoben. Der Negativzins für bei der EZB hinterlegte Gelder von Geschäftsbanken entfällt. Die Zinserhöhungen treten zum 27. Juli in Kraft.
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    Diese Nachricht wurde am 22.07.2022 im Programm Deutschlandfunk gesendet.