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IWF bewertet US-Wirtschaft
Werden Zölle und Steuern zum Problem?

Die Politik der Trump-Regierung bereitet dem Internationalen Währungsfonds Sorgen. In seinem Bericht über die Lage in den USA listete der IWF eine ganze Reihe von Kritikpunkten auf.

Von Jan Bösche | 15.06.2018
    Die IWF-Chefin Christine Lagarde in Washington
    IWF-Chefin Christine Lagarde warntevor einem Handelskrieg (AFP / NICHOLAS KAMM)
    Trotz der guten Wirtschaftsdaten in den USA: Der internationale Währungsfonds warnt eindringlich vor den Risiken. Dazu gehören die Handelspolitik der Trump-Regierung und ihre Zolldrohungen. IWF-Chefin Christine Lagarde warnte, niemand gewinne einen Handelskrieg. Einseitige Handlungen seien störend und kontraproduktiv.
    Außerdem ein Risiko: Die USA haben das Wachstum mit Steuersenkungen und höheren Staatsausgaben weiter angeheizt. Der IWF warnte, damit könnte die Inflation zu schnell steigen, die Zinsen zu stark angehoben werden, darunter würden dann auch andere Länder leiden.
    IWF: US-Steuerreform grundsätzlich gut, muss aber nachjustiert werden
    Grundsätzlich sieht der IWF viel Gutes in der großen Steuerreform der Trump-Regierung. Sie sollte ja die Steuern für Unternehmen vereinfachen und Steuern generell senken. Der IWF forderte aber mehrere Kurs-Korrekturen: Wegen der Steuerreform nehmen die USA weniger ein, die Staatsverschuldung steigt weiter.
    Damit fehlt zum Beispiel Geld für Straßen und andere Infrastruktur. Der IWF fordert die USA darum auf, mehr einzunehmen: Durch eine Sozialreform, ein höheres Rentenalter, aber auch höhere Steuern, zum Beispiel auf CO2 und Benzin. Außerdem kritisiert der IWF, dass die Steuerreform Reiche bevorzugt; das müsse nachjustiert werden. Außerdem müssten die USA mehr für die Bildung tun, um damit armen Familien zu helfen.