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Jahrestag des Starts von Vanguard 1
60 Jahre Weltraummüll

Am 17. März 1958 startete in den USA der Satellit Vanguard-1. Er war nach den beiden sowjetischen Sputniks und dem amerikanischen Explorer der vierte Satellit in der Umlaufbahn.

Von Dirk Lorenzen |
    Außenansicht des Vanguard-Satelliten
    Modell von Vanguard-1 (NASA)
    Anders als seine Vorgänger, die längst wieder in die Erdatmosphäre eingetreten und verglüht sind, kreist Vanguard noch immer um die Erde. Seine Bahn ist stark elliptisch und verläuft in einer Höhe zwischen 650 und knapp 4000 Kilometern. Für eine komplette Runde braucht er zwei Stunden und zehn Minuten.
    Der Satellit wiegt knapp anderthalb Kilogramm und hat einen Durchmesser von sechzehn Zentimetern. Der sowjetische Staatschef Nikita Chrutschtschow hat ihn einst als fliegende "Grapefruit" verhöhnt. Vanguard-1 war der erste Satellit, den Solarzellen mit Strom versorgt haben. An Bord befinden sich zwei Radiosender, mit deren Signalen sich die Verteilung geladener Teilchen in der Umgebung der Erde erforschen ließ.
    Um die Erde kreisen zahlreiche Objekte des Weltraummülls (Animation; Müllstücke stark vergrößert dargestellt)
    Vanguard-1 ist das älteste Stück Weltraummüll in der Erdumlaufbahn (ESA)
    Anfang der sechziger Jahre haben die Wissenschaftler eine minimale Veränderung der Satellitenbahn beobachtet. Daraus folgte, dass die Erde keine perfekte Kugel ist, sondern ganz leicht die Form einer Birne hat. 1964 brach der Kontakt zum Satelliten ab. Vanguard-1 ist nur noch ein Stück Weltraummüll.
    Auf seiner Bahn ist die Atmosphäre so dünn, dass die Reibung ihn nur ganz langsam tiefer sinken lässt. Erst in einigen hundert Jahren dürfte der Satellit in die Atmosphäre eintreten und verglühen.