"Jamel rockt den Förster"Ein Festival für Demokratie und Toleranz
Das kleine mecklenburgische Dorf Jamel gilt als Hochburg von Rechtsextremen. Seit 2004 lebt das Künstlerehepaar Birgit und Horst Lohmeyer dort und setzt sich gegen die Vorherrschaft der rechten Dorfbewohner ein, etwa mit dem Festival "Jamel rockt den Förster". Bei dem traten in diesem Jahr unter anderem "Die Ärzte" und "Fettes Brot" auf.
- "Die Ärzte" spielten beim diesjährigen "Jamel rockt den Förster" mit ihrem Song "Schrei nach Liebe" auf der Bühne. (picture alliance / dpa / Axel Heimken)
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Jamel ist ein kleines Örtchen mit etwa 40 Einwohnern im Nordwesten von Mecklenburg-Vorpommern, circa 15 km von Wismar entfernt. Und ein relativ bekanntes: Denn dort leben großenteils NPD-Anhänger und -Sympathisanten, rund um das mehrfach vorbestrafte NPD-Mitglied Sven Krüger.
Das Künstlerehepaar Birgit und Horst Lohmeyer wohnt seit 2004 in Jamel. Seit 2007 veranstalten sie einmal im Jahr das Festival "Jamel rockt den Förster" auf dem eigenen Grundstück ihres Forsthofs. Am Wochenende fand es zum 10. Mal statt.
Anja Buchmann schildert ihre Erfahrungen am Ort. "Die Stimmung war friedlich, aber deutlich positioniert: Es gab laute Nazis-Raus-Rufe", berichtet Buchmann. So habe Bela B von den Ärzten gesagt, er möchte nicht in einem Land leben, in dem es "national befreite Zonen" gebe - das gehöre sich nicht. Die Lohmeyers fühlten sich durchgehend bedroht. Und dennoch sei der Spaß bei dem Festival nicht zu kurz gekommen.
Das Gespräch können Sie nach der Sendung an dieser Stelle sechs Monate in voller Länge hören.