Bettina Klein: Arcandor-Sprecher Gerd Koslowski hat im Deutschlandfunk gestern am späten Abend in unserer Sendung "Das war der Tag" ein Interview gegeben. Meine Kollegin Sandra Schulz hat mit ihm gesprochen. Ihre Frage: Aufschub von der Bundesregierung, was machen Sie daraus?
Gerd Koslowski: Insofern haben wir die Hinweise der Politik hier aufzunehmen, noch mal stärker auf unsere Eigentümer, auf die Vermieter und die Banken zuzugehen. Jeder weiß, dass wir nicht viel Zeit haben. Wir müssen bis Mittwoch sicherlich eine Entscheidung haben, weil am Freitag Kredite auslaufen in einer Größenordnung von 650 Millionen Euro. Insofern sind wir hier zur Eile gedrängt. Wir arbeiten hier durch. Es werden viele Gespräche auch noch geführt, und zwar mit den Beteiligten, insbesondere natürlich mit den Eigentümern, um alle Möglichkeiten auszuloten, noch einen höheren Beitrag zu erzielen.
Sandra Schulz: Können Sie das ein bisschen konkreter machen? Was genau müssen Sie tun, damit der Antrag Aussicht auf Erfolg hat?
Koslowski: Dazu ist zu sagen, dass die Eigentümer, insbesondere die Familie Schickedanz, aber auch das Bankhaus Sal. Oppenheim, sich in den vergangenen Jahren natürlich schon sehr, sehr stark für dieses Unternehmen engagiert haben. Sie haben sich durch ihre Beiträge in den vergangenen Jahren - 2005, aber auch im Herbst letzten Jahres, als die Finanzkrise schon voll im Gange war - sehr stark engagiert und damit auch die Lebensfähigkeit des Unternehmens gesichert. Jetzt hatte man vor, 100 Millionen Eigenkapital zu geben. Man ist auf die Politik zugegangen, hat gesagt okay, wir erhöhen noch mal auf 150 Millionen Eigenkapital, und wir werden selbstverständlich versuchen, in Gesprächen zu erörtern, ob es noch weitere Beiträge geben kann von Seiten der Eigentümer.
Schulz: Aber warum bemühen Sie sich um diese Nachbesserungen erst jetzt? War das der Versuch, erst mal beim Staat anzuklopfen und Grenzen auszutesten?
Koslowski: Nein. Wir haben ein ganz klares Finanzierungs- und Konsolidierungsprogramm für dieses Unternehmen am 20. April der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieses Konsolidierungsprogramm sieht selber schon eine Konsolidierung im Sinne einer Fokussierung auf die Kerngeschäfte im Handelssegment vor. Sowohl im Warenhaus bei Karstadt als auch bei Quelle hätten wir uns von bestimmten Geschäften und Einheiten getrennt im Verlaufe der nächsten drei Jahre in einem ganz geordneten Verfahren. Wir haben dafür ein Finanzierungskonzept ausgearbeitet, das Beiträge von sehr vielen unserer Partner zugrunde legt, unter anderem von den Eigentümern, von den Vermietern, unseren Dienstleistern, Zulieferern, von den Mitarbeitern. Wir haben von all diesen Partnern diese Beiträge zugesichert bekommen. Die Banken hätten dieses Konzept mitgetragen. Voraussetzung war, dass wir eine Absicherung durch die Staatsbürgschaft in Höhe von 650 Millionen Euro erhalten. Dann hätten wir über die kommenden Jahre dieses Konsolidierungsprogramm umsetzen können, dazu ist es jetzt nicht gekommen.
Schulz: Und offensichtlich reichen die Zugeständnisse ja auch nicht aus, so wie sie bisher auf dem Tisch liegen. Die Gespräche – das haben wir gerade schon angedeutet – dauern an. Können Sie schon sagen, welche weiteren Zugeständnisse die Eigentümer denn jetzt machen werden?
Koslowski: Nein. Da muss ich um Verständnis bitten, dass ich jetzt hier aus den laufenden Gesprächen, die ja auch zum Teil über Telefon und anderes erfolgen, zum Teil auch in persönlichen Gesprächen stattfinden, hier nicht zitieren kann. Der Vorstand wird sich sehr früh wieder zusammenfinden, um dann die Ergebnisse weiterer Entwicklungen dieser Nacht zu beraten und auch zu überlegen, was das bedeutet, ob wir auf der Grundlage dieser neuen Ergebnisse dann einen neuen Antrag stellen können oder nicht.
Klein: Ein Interview mit Gerd Koslowski, Sprecher von Arcandor.
Gerd Koslowski: Insofern haben wir die Hinweise der Politik hier aufzunehmen, noch mal stärker auf unsere Eigentümer, auf die Vermieter und die Banken zuzugehen. Jeder weiß, dass wir nicht viel Zeit haben. Wir müssen bis Mittwoch sicherlich eine Entscheidung haben, weil am Freitag Kredite auslaufen in einer Größenordnung von 650 Millionen Euro. Insofern sind wir hier zur Eile gedrängt. Wir arbeiten hier durch. Es werden viele Gespräche auch noch geführt, und zwar mit den Beteiligten, insbesondere natürlich mit den Eigentümern, um alle Möglichkeiten auszuloten, noch einen höheren Beitrag zu erzielen.
Sandra Schulz: Können Sie das ein bisschen konkreter machen? Was genau müssen Sie tun, damit der Antrag Aussicht auf Erfolg hat?
Koslowski: Dazu ist zu sagen, dass die Eigentümer, insbesondere die Familie Schickedanz, aber auch das Bankhaus Sal. Oppenheim, sich in den vergangenen Jahren natürlich schon sehr, sehr stark für dieses Unternehmen engagiert haben. Sie haben sich durch ihre Beiträge in den vergangenen Jahren - 2005, aber auch im Herbst letzten Jahres, als die Finanzkrise schon voll im Gange war - sehr stark engagiert und damit auch die Lebensfähigkeit des Unternehmens gesichert. Jetzt hatte man vor, 100 Millionen Eigenkapital zu geben. Man ist auf die Politik zugegangen, hat gesagt okay, wir erhöhen noch mal auf 150 Millionen Eigenkapital, und wir werden selbstverständlich versuchen, in Gesprächen zu erörtern, ob es noch weitere Beiträge geben kann von Seiten der Eigentümer.
Schulz: Aber warum bemühen Sie sich um diese Nachbesserungen erst jetzt? War das der Versuch, erst mal beim Staat anzuklopfen und Grenzen auszutesten?
Koslowski: Nein. Wir haben ein ganz klares Finanzierungs- und Konsolidierungsprogramm für dieses Unternehmen am 20. April der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieses Konsolidierungsprogramm sieht selber schon eine Konsolidierung im Sinne einer Fokussierung auf die Kerngeschäfte im Handelssegment vor. Sowohl im Warenhaus bei Karstadt als auch bei Quelle hätten wir uns von bestimmten Geschäften und Einheiten getrennt im Verlaufe der nächsten drei Jahre in einem ganz geordneten Verfahren. Wir haben dafür ein Finanzierungskonzept ausgearbeitet, das Beiträge von sehr vielen unserer Partner zugrunde legt, unter anderem von den Eigentümern, von den Vermietern, unseren Dienstleistern, Zulieferern, von den Mitarbeitern. Wir haben von all diesen Partnern diese Beiträge zugesichert bekommen. Die Banken hätten dieses Konzept mitgetragen. Voraussetzung war, dass wir eine Absicherung durch die Staatsbürgschaft in Höhe von 650 Millionen Euro erhalten. Dann hätten wir über die kommenden Jahre dieses Konsolidierungsprogramm umsetzen können, dazu ist es jetzt nicht gekommen.
Schulz: Und offensichtlich reichen die Zugeständnisse ja auch nicht aus, so wie sie bisher auf dem Tisch liegen. Die Gespräche – das haben wir gerade schon angedeutet – dauern an. Können Sie schon sagen, welche weiteren Zugeständnisse die Eigentümer denn jetzt machen werden?
Koslowski: Nein. Da muss ich um Verständnis bitten, dass ich jetzt hier aus den laufenden Gesprächen, die ja auch zum Teil über Telefon und anderes erfolgen, zum Teil auch in persönlichen Gesprächen stattfinden, hier nicht zitieren kann. Der Vorstand wird sich sehr früh wieder zusammenfinden, um dann die Ergebnisse weiterer Entwicklungen dieser Nacht zu beraten und auch zu überlegen, was das bedeutet, ob wir auf der Grundlage dieser neuen Ergebnisse dann einen neuen Antrag stellen können oder nicht.
Klein: Ein Interview mit Gerd Koslowski, Sprecher von Arcandor.