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Jemen
Hafenstadt Aden wieder unter Kontrolle der Regierung

Im Kampf gegen die schiitischen Huthi-Milizen im Jemen hat die Regierungsarmee offenbar einen bedeutenden Sieg errungen. Die Hafenstadt Aden und die angrenzende Provinz sei befreit, erklärte Ministerpräsident Chaled Bahah.

17.07.2015
    Kämpfer von Exil-Präsident Hadi
    Kämpfer von Exil-Präsident Hadi in der Region Aden (Archivbild) (picture alliance / dpa / Str)
    Nun werde alles dafür getan, "das Leben in Aden und allen anderen befreiten Städten" wiederherzustellen, erklärte Chaled Baheh, der sich in Saudi-Arabien im Exil aufhält. Das gelte vor allem für die Versorgung mit Strom und Wasser. Nach Berichten von Augenzeugen gibt es aber in Aden noch vereinzelte Gefechte. Die Straßen würden aber von Anti-Huthi-Kämpfern kontrolliert, hieß es.
    Regierungsmitglieder zurück in der Stadt
    Die Huthi-Milizen und ihre Verbündeten hatten Aden im März eingenommen und Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi sowie die Regierung zur Flucht gezwungen. In der vergangenen Woche begann eine Gegenoffensive. Erste Regierungsmitglieder konnten bereits in die Stadt zurückkehren.
    Exil-Präsident Hadi hatte gestern in einer Fernsehansprache zum Ende des Ramadan die Erfolge der regierungstreuen Soldaten gewürdigt. "Aden wird der Schlüssel zur Rettung des Jemen sein", sagte er. Von dort aus werde man das ganze Land zurückerobern.
    Die schiitischen Huthi-Milizen werden vom Iran unterstützt. Saudi-Arabien führt eine Allianz gegen die Huthi an, die mit Luftangriffen gegen die Aufständischen vorgeht. Eine Waffenruhe, die unter Vermittlung der UNO ausgehandelt wurde, hielten beide Seiten nicht ein.
    Zusätzliche Hilfen aus Deutschland
    Der Bund unterstützt die Bevölkerung im Jemen mit zusätzlichen Geldern. Dazu stellte das Entwicklungsministerium dem Welternährungsprogramm 26 Millionen Euro zur Verfügung. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) erklärte, die Versorgung der Bevölkerung werde durch die anhaltenden Kämpfe zusätzlich erschwert. Das Welternährungsprogramm schätzt, dass sechs Millionen Menschen im Land keinen sicheren Zugang zu Lebensmitteln haben.
    (adi/fwa)