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Jörn Andersen
Ehemaliger Bundesligatrainer übernimmt Nordkoreas Team

Jörn Andersen wird Trainer der nordkoreanischen Fußball-Nationalmannschaft. Der frühere Bundesligaspieler und -trainer soll zunächst für ein Jahr in dem kommunistischen Land arbeiten - eine Chance auf die WM 2018 hat er aber nicht mehr.

    Jörn Andersen bei einem Spiel von Austria Salzburg, seinem bislang letzten Klub.
    Jörn Andersen bei einem Spiel von Austria Salzburg, seinem bislang letzten Klub. (dpa / picture-alliance / Revierfoto)
    Die Familie des Trainers bestätigte dem norwegischen Rundfunk NRK das Engagement. Andersen, der bis Dezember 2015 den österreichischen Zweitligisten Austria Salzburg trainierte, hat demnach einen Einjahrsvertrag in dem Land des kommunistischen Diktators Kim Jong-Un erhalten. Der Familie zufolge habe Nordkorea einen deutschen Trainer verpflichten wollen - Andersen besitzt seit 1993 einen deutschen Pass.
    WM 2018 nicht mehr zu erreichen
    Die Mannschaft aus Nordkorea ist aktuell Nummer 112 der FIFA-Weltrangliste und ist in der Qualifikation für die Endrunde 2018 in Russland bereits gescheitert.
    Nordkorea nahm bislang an zwei WM-Endrunden teil. 1966 besiegte die Mannschaft sensationell Italien in der Vorrunde mit 1:0 und scheiterte erst im Viertelfinale an Portugal. 2010 in Südafrika verlor das Team in der Vorrunde gegen Brasilien nur mit 1:2, um dann gegen Portugal mit 0:7 und gegen die Elfenbeinküste mit 0:3 deutliche Niederlagen zu kassieren. Später gab es Berichte darüber, dass der Trainer später zu Baustellenarbeit gezwungen worden sei, über eine Bestrafung der Spieler wurde damals ebenfalls spekuliert.
    Andersen war erster ausländischer Torschützenkönig der Bundesliga
    Der 53-Jährige, der unter anderem für den 1. FC Nürnberg, Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf, den Hamburger SV und Dynamo Dresden spielte, wurde 1990 im Eintracht-Trikot mit 18 Treffern als erster ausländischer Profi Bundesliga-Torschützenkönig.
    Als Trainer führte er den 1. FSV Mainz 05 im Jahr 2009 zum Aufstieg in die Bundesliga, wurde jedoch kurz vor Saisonbeginn gefeuert. Auch in Oberhausen, Mönchengladbach, Offenbach und Karlsruhe saß der ehemalige norwegische Nationalspieler auf der Trainerbank.
    (nch/tgs)