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John, Charles und Walter, aber nicht Douglas
Ein Mondkrater für drei Astronomen

Am rechten Rand der Mondscheibe befindet sich der eher unscheinbare Krater Adams mit gut 60 Kilometern Durchmesser. Die Internationale Astronomische Union hat mit dieser Benennung 1970 gleich drei Astronomen geehrt.

Von Dirk Lorenzen | 12.06.2019
Adams: der Mondkrater mit drei Namensgebern
Adams: der Mondkrater mit drei Namensgebern (NASA/LRO)
Der erste Namenspatron ist der Brite John Couch Adams. Er sagte Mitte des 19. Jahrhunderts aufgrund rein theoretischer Überlegungen die Existenz des Planeten Neptun voraus. Tatsächlich stand der zuvor unbekannte Himmelskörper sehr nahe der berechneten Position.
Der zweite Krater-Adams ist der US-Amateurastronom Charles Hitchcock Adams. Der Chemiker und Holzhändler blickte begeistert mit einem kleinen Teleskop in den Kosmos.
Von 1925 bis 1950 war er Schatzmeister der Astronomical Society of the Pacific, der größten Astronomievereinigung der Welt. Bekannter als Charles ist sein Sohn, der Landschaftsfotograf Ansel Adams.
Schwarz-weiß-Portrait von John Couch Adams
Eine der drei Mondkrater-Adams: John Couch Adams (Cousins)
Der dritte Adams, nach dem der Mondkrater heißt, ist Walter Adams, langjähriger Direktor des Mount-Wilson-Observatoriums bei Los Angeles. Er erforschte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem die Spektrallinien von Sternen und Sonnenflecken.
Der Krater für das Adams-Trio steht nahe dem Mondrand, etwa auf der 4-Uhr-Position.
Würde der Krater erst heute benannt, käme sicher ein vierter Pate hinzu: Douglas Adams, Autor des legendären Science-Fiction-Romans "Per Anhalter durch die Galaxis". Doch als Douglas Adams 2001 gestorben ist, war dieser Name auf dem Mond längst vergeben.