Gerald Feldman: Er ist zumindest der kommende Mann für die Demokratische Partei. Es hängt davon ab, welche Politik er macht und wie man über ihn denkt. Es war ein vorhersehbares Ergebnis und keine große Überraschung. Nach den Vorwahlen in Iowa und New Hampshire war es ziemlich klar, dass Kerry "der Mann" sein würde. Als Kandidat scheint er ideal zu sein. Erstens hat er im Militär gedient. Er war zwar ein Gegner des Vietnam-Krieges, aber versteht was von Militärs. Er ist ein Washington Insider, was nun mehr und mehr zum Vorteil wird. Man wartete auf jemand, der wirklich Erfahrung hat und nicht so populistisch ist, aber andrerseits eine gewisse Präsenz hat, und das hat er. Er kommt aus Neu-England, er ist wirklich jemand, der gewissermaßen im Establishment ist. Das ist unter Demokraten gesucht, jemand, der gewinnen kann. Das ist wichtig. Ich meine, das Ziel ist gegen Bush zu gewinnen. Es gibt eine vereinigte Front nun innerhalb der Demokratischen Partei. Man will also diesen Wahlkampf gewinnen. Das ist das Wichtigste. Und Kerry scheint der richtige Mann am richtigen Platz. In diesem Sinne ist er schon der kommende Mann, wenn er gewinnt. Wir haben noch einige Monate.
Durak: Sie leben und arbeiten und Kalifornien. Das war die wichtigste Abstimmung heute für Kerry.
Feldman: Ja, obwohl es nur zwei Stunden her ist, seitdem die Wahllokale geschlossen sind. Die letzten Hochrechnungen sagen, dass Kerry gewonnen hat, aber es ist nur zwei Stunden her.
Durak: Was müsste Kerry tun, um zum Beispiel Kalifornier, die nicht eben Demokraten sind, doch zu überzeugen? In Kalifornien wurde ja sonst anders gewählt.
Feldman: Nein, Kalifornien ist normalerweise demokratisch. Also es war auch im letzten Wahlkampf so. Trotz Schwarzenegger ist Kalifornien im Allgemeinen auf demokratischer Seite. Ich glaube, er braucht nur das zu sagen, was er gesagt hat, und sozusagen dieses Image zu behalten, und ich glaube, er wird schon bei uns durchkommen.
Durak: Das meinte ich, der Unterschied, auf der einen Seite Schwarzenegger, auf der anderen Seite demokratischer Präsident. Wie geht das zusammen?
Feldman: Das geht zusammen, weil die kalifornische Verhältnisse besondere Verhältnisse sind. Gray Davis hat wirklich versagt. Das war kein demokratisches Versagen, sondern ein Versagen von einem bestimmten Mann dort. Das heißt nicht, dass die Kalifornier bereit sind, auf die republikanische Seite zu gehen. Sie sind ziemlich fortschrittlich, meistens liberal in Bezug auf kulturelle Fragen. Ich glaube, dass Kerry der richtige Mann dort ist. Ich weiß nicht, wie viel Schwarzenegger hier für Bush tun wird. Das ist schwer zu sagen. Er muss die Probleme von Kalifornien bewältigen, zum Beispiel diese "Propositions", die wir hier in Kalifornien haben, sind sehr wichtig. Aber das ist nicht eine Frage von Demokraten gegen Republikaner, weil die Demokraten auch diese "Propositions" von Schwarzenegger unterstützt haben, und man kann beide Sachen nicht miteinander vermischen.
Durak: Sie meinen jetzt diese Volksabstimmungen in Kalifornien, bei denen es um zwei Anleihen zur Begleichung des Haushaltsdefizits und zur Umschuldung der Staatsschulden geht?
Feldman: Ja, aber das hat mit einer fiskalischen Krise zu tun und nicht so viel mit nationaler Politik, zumindest bis jetzt.
Durak: Ist es denn wirklich ausgeschlossen, dass George Bush, der ja sich im Augenblick recht still verhalten hat – sein Stern ist im Sinken -, doch noch zur Hochform aufläuft und Kerry deutlich schlägt?
Feldman: Es ist noch ein bisschen zu früh, um das zu sagen. Ich meine: "You shouldn`t count your chickens before they hedge", wie man auf Englisch sagt. Es dauert noch ein bisschen. Wir haben noch einige Monate, und man vergisst bei diesen Wahlkämpfen innerhalb der Demokratischen Partei, dass die Republikaner ihre große Kampagne noch nicht gestartet haben. Ich meine, die sind sehr gut organisiert und schwimmen im Geld.
Durak: Worauf wird man sich konzentrieren letztlich im Wahlkampf Bush gegen Kerry? Was wird der Hauptpunkt sein?
Feldman: Das ist auch schwer zu sagen. Es hängt ein bisschen davon ab, wie es im Irak weitergeht. Das wissen wir noch nicht. Und die Außenpolitik kann natürlich noch zu einem großen Streitpunkt werden. Und dann natürlich die Wirtschaftspolitik: Es gibt sehr viel Unzufriedenheit mit Bushs Wirtschaftspolitik, und wir müssen sehen, wie das geht. Ich würde nicht so schnell Bush abschreiben. Es geht auf und ab bei uns in der Politik. Wir haben noch einige Monate. Die großen Konventionen sind auch noch nicht gehalten. Ich muss sagen, ich bin persönlich ein Demokrat, ich würde sehr gerne sagen, Bush wird abgelöst und so weiter. Die meisten Demokraten haben dieses Gefühl, aber man soll Bush auf keinen Fall unterschätzen, besonders nicht die Basis der Republikanischen Partei mit diesen kulturellen Fragen. Wir müssen sehen, wie das alles ausgeht.
Durak: Sie leben und arbeiten und Kalifornien. Das war die wichtigste Abstimmung heute für Kerry.
Feldman: Ja, obwohl es nur zwei Stunden her ist, seitdem die Wahllokale geschlossen sind. Die letzten Hochrechnungen sagen, dass Kerry gewonnen hat, aber es ist nur zwei Stunden her.
Durak: Was müsste Kerry tun, um zum Beispiel Kalifornier, die nicht eben Demokraten sind, doch zu überzeugen? In Kalifornien wurde ja sonst anders gewählt.
Feldman: Nein, Kalifornien ist normalerweise demokratisch. Also es war auch im letzten Wahlkampf so. Trotz Schwarzenegger ist Kalifornien im Allgemeinen auf demokratischer Seite. Ich glaube, er braucht nur das zu sagen, was er gesagt hat, und sozusagen dieses Image zu behalten, und ich glaube, er wird schon bei uns durchkommen.
Durak: Das meinte ich, der Unterschied, auf der einen Seite Schwarzenegger, auf der anderen Seite demokratischer Präsident. Wie geht das zusammen?
Feldman: Das geht zusammen, weil die kalifornische Verhältnisse besondere Verhältnisse sind. Gray Davis hat wirklich versagt. Das war kein demokratisches Versagen, sondern ein Versagen von einem bestimmten Mann dort. Das heißt nicht, dass die Kalifornier bereit sind, auf die republikanische Seite zu gehen. Sie sind ziemlich fortschrittlich, meistens liberal in Bezug auf kulturelle Fragen. Ich glaube, dass Kerry der richtige Mann dort ist. Ich weiß nicht, wie viel Schwarzenegger hier für Bush tun wird. Das ist schwer zu sagen. Er muss die Probleme von Kalifornien bewältigen, zum Beispiel diese "Propositions", die wir hier in Kalifornien haben, sind sehr wichtig. Aber das ist nicht eine Frage von Demokraten gegen Republikaner, weil die Demokraten auch diese "Propositions" von Schwarzenegger unterstützt haben, und man kann beide Sachen nicht miteinander vermischen.
Durak: Sie meinen jetzt diese Volksabstimmungen in Kalifornien, bei denen es um zwei Anleihen zur Begleichung des Haushaltsdefizits und zur Umschuldung der Staatsschulden geht?
Feldman: Ja, aber das hat mit einer fiskalischen Krise zu tun und nicht so viel mit nationaler Politik, zumindest bis jetzt.
Durak: Ist es denn wirklich ausgeschlossen, dass George Bush, der ja sich im Augenblick recht still verhalten hat – sein Stern ist im Sinken -, doch noch zur Hochform aufläuft und Kerry deutlich schlägt?
Feldman: Es ist noch ein bisschen zu früh, um das zu sagen. Ich meine: "You shouldn`t count your chickens before they hedge", wie man auf Englisch sagt. Es dauert noch ein bisschen. Wir haben noch einige Monate, und man vergisst bei diesen Wahlkämpfen innerhalb der Demokratischen Partei, dass die Republikaner ihre große Kampagne noch nicht gestartet haben. Ich meine, die sind sehr gut organisiert und schwimmen im Geld.
Durak: Worauf wird man sich konzentrieren letztlich im Wahlkampf Bush gegen Kerry? Was wird der Hauptpunkt sein?
Feldman: Das ist auch schwer zu sagen. Es hängt ein bisschen davon ab, wie es im Irak weitergeht. Das wissen wir noch nicht. Und die Außenpolitik kann natürlich noch zu einem großen Streitpunkt werden. Und dann natürlich die Wirtschaftspolitik: Es gibt sehr viel Unzufriedenheit mit Bushs Wirtschaftspolitik, und wir müssen sehen, wie das geht. Ich würde nicht so schnell Bush abschreiben. Es geht auf und ab bei uns in der Politik. Wir haben noch einige Monate. Die großen Konventionen sind auch noch nicht gehalten. Ich muss sagen, ich bin persönlich ein Demokrat, ich würde sehr gerne sagen, Bush wird abgelöst und so weiter. Die meisten Demokraten haben dieses Gefühl, aber man soll Bush auf keinen Fall unterschätzen, besonders nicht die Basis der Republikanischen Partei mit diesen kulturellen Fragen. Wir müssen sehen, wie das alles ausgeht.