Freitag, 29. März 2024

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John Williams dirigiert Wiener Philharmoniker
Hollywood in Vienna

“Star Wars”, “Harry Potter”, “Indiana Jones” - all diese Kinoserien hat John Williams akustisch geprägt. Mit der Geigerin Anne-Sophie Mutter und den Wiener Philharmonikern konzertierte er Anfang des Jahres im Wiener Musikverein. Das Publikum tobte vor Begeisterung.

Am Mikrofon: Stefan Keim | 31.12.2020
    Ein junges, blondes Mädchen mit Latzhose und zwei Zöpfen küsst einen schrumpeligen Außerirdischen auf die Stirn. Er hält einen Blumentopf links vor sich und hat die Augen geschlossen.
    "E.T." gehört zu den 29 Filmen Steven Spielbergs, für die John Williams die Soundtracks komponierte. (dpa picture alliance)
    Manche bezeichnen die Filmmusik zum Alienmärchen "E. T." als den perfekten Soundtrack. Vor allem die Verfolgungsjagd am Schluss ist ein perfektes Miteinander der musikalischen Impulse, der Bilder und der Schnitte. Das hat folgenden Grund: Normalerweise wird die Musik auf den fertig geschnittenen Film geschrieben. John Williams allerdings hatte seine Komposition bereits fertig gestellt. Als er sie Spielberg vorstellte, entschied der Regisseur, dass diese Musik nicht verändert werden darf und schnitt den Film neu. Prima la Musica – das ist mehr als selten in Hollywood. Doch der inzwischen 88-jährige John Williams ist ja auch eine Ausnahmeerscheinung. Dass er im Januar 2020 ausgerechnet in Wien dirigierte, zum ersten Mal seit 28 Jahren stand er wieder in Europa am Pult, ist musikhistorisch mehr als passend. Denn in Wien arbeiteten Gustav Mahler, Alexander von Zemlinsky und vor allem Erich Wolfgang Korngold, der im Exil den Hollywoodsound miterfand, wie wir ihn heute kennen.