
Zum 40. Geburtstag am 7. Oktober 2014 blicken wir zurück - mit Hilfe von Redakteuren und Moderatoren der ersten Stunde. Jürgen Krönig berichtet über die Anfänge der Frühsendung
Der frühere DLF-Redakteur Björn Held erinnert sich, wie man in den 1970er Jahren Politiker dazu bewegen konnte, noch vor Sonnenaufgang ein Interview zu geben:
Margarete Limberg hatte 1974 gerade die journalistische Ausbildung absolviert. Sie berichtet, wie die Parteien damals sorgsam auf "ihre" Redezeit im DLF geachtet haben - und wie aus Politikerinterviews die Marke "... sagte im Deutschlandfunk" wurde.
Der langjährige Sportredakteur Herbert Fischer-Solms war bei der ersten Frühsendung vor vierzig Jahren dabei. Er sagt im Rückblick, Anfang der 1970er Jahre habe im Funkhaus noch "Radio Mittelalter" geherrscht. Der neue Intendant Reinhard Appel habe den DLF dann zu einem modernen "Live-Radio" gemacht.
Und dann haben am 7. Oktober 2014 noch Aktualität und Zufall zugeschlagen: natürlich wollten wir auch mit dem Moderator der ersten Frühsendung sprechen, mit Heribert Schwan. Der Journalist und Publizist aber war ausgerechnet am Jubiläumstag als Interviewpartner zu einem aktuellen Thema "gesetzt", nämlich dem umstrittenen Buch über seine Gespräche mit Helmut Kohl. Zum Schluss ist Moderator Jasper Barenberg dann auf den für den DLF besonderen Tag zu sprechen gekommen:
Jasper Barenberg: Heribert Schwan hier im Deutschlandfunk im Gespräch, auf den Tag genau 40 Jahre, nachdem Sie, Heribert Schwan, hier selbst am Mikrofon gesessen haben im Deutschlandfunk,...
Heribert Schwan: Eine wunderbare Zeit...
Jasper Barenberg: ...als hier die erste politische Magazinsendung live ausgestrahlt wurde, die heute immer noch die "Informationen am Morgen" sind. Es ist ein Zufall, dass wir heute miteinander sprechen. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit, an diese Zäsur?
Schwan: Es war eine unglaubliche Herausforderung. Ich war so glücklich, damals vom Saarländischen Rundfunk von meinem damaligen Abteilungsleiter Wagner eingestellt zu werden. Ich hatte die Probezeit und wir übten für die neue Sendung. Live, das war was ganz Neues. Live im Deutschlandfunk! Es gab Leute, die sagten, um Gottes Willen, wie können wir diese jungen Redakteure da ans Mikrofon lassen, die quatschen da. Wir waren ja alle eher ein bisschen linksliberal oder ganz links. Wir hatten eine wunderbare Zeit in diesem Deutschlandfunk. Es war ein Gedicht für uns, es war eine Hochzeit des Rundfunks für mich persönlich und ich weiß, auch für Jürgen Krönig, Joachim Lenz, Margarete Limberg. Wir waren eine verschworene Gemeinschaft und es hat ja viel Ärger auch gegeben. Ich sollte mal ein Mikrofonverbot bekommen und so weiter. Ich weiß nur: In der ersten Sendung, die ich da moderiert habe vor 40 Jahren, ich habe einen schweren Fehler gemacht. Ich habe nämlich fast immer die falsche Zeit angesagt.
Barenberg: Heribert Schwan, danke auch für die Erinnerung und das Gespräch heute Morgen.
Das gesamte Interview können Sie natürlich nachlesen und nachhören.