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Jupiter kehrt um

Seit Wochen fällt in den Stunden vor Mitternacht am Osthimmel ein helles Gestirn auf, das auf keiner Sternkarte verzeichnet ist. Aufmerksamen Beobachtern wird nicht entgangen sein, dass dieses Objekt seine Position relativ zu den anderen Sternen allmählich verändert, dabei aber zuletzt immer langsamer geworden ist.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Ein Jahrbuch oder ein astronomisches Computerprogramm verrät die Identität dieses Wandelsterns: Es ist Jupiter, der größte Planet im Sonnensystem.

    Er umrundet die Sonne innerhalb von knapp zwölf Jahren und verweilt somit im Schnitt etwa ein Jahr in jedem der zwölf klassischen Tierkreis-Sternbilder.

    Derzeit erscheint er von uns aus gesehen im Sternbild Zwillinge und hat sich während der vergangenen Monate immer näher an Castor und Pollux, die beiden hellsten Sterne dieser Figur, herangepirscht.

    Heute allerdings kommt diese Annäherung vorerst zum Stillstand. Weil die Erde selbst auch um die Sonne läuft, blicken wir im Laufe eines Jahres aus unterschiedlichen Positionen auf den langsam ostwärts wandernden Planeten.

    So wird seiner gleichmäßigen Vorwärtsbewegung das Spiegelbild der Erdbahn überlagert. Und genau heute setzt die Erde auf der Innenbahn zum Überholmanöver an.

    Jupiter wird also in den nächsten Wochen und Monaten scheinbar rückwärts laufen. Dadurch nimmt der Abstand zu Castor und Pollux am Ostrand des Sternbilds Zwillinge vorübergehend wieder zu.

    In vier Monaten, Anfang März nächsten Jahres, wird Jupiter erneut innehalten und schließlich im Juli am Tageshimmel unterhalb von Castor und Pollux vorbeiziehen.

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