
Nach monatelangem Streit ist vereinbart worden, dass Edeka Kaiser's Tengelmann-Filialen an Rewe verkauft. Über den Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben.
Der Vertrag gehe nun zur Prüfung an das Bundeswirtschaftsministerium, teilte Rewe in Köln mit. Kommende Woche könnte er unterschrieben werden. Dann würde auch Rewe seine Klage gegen die Übernahme von Kaiser´s Tengelmann vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf zurückziehen. "Darüber hinaus konnten die notwendigen Tarifverträge mit den Gewerkschaften ver.di und NGG abgeschlossen werden", teilt Rewe mit. Das ist wichtig für die Mitarbeiter, denn nur so kann die Ministererlaubnis greifen. Sie legt fest, dass die Mitarbeiter eine fünfjährige Garantie auf ihren Arbeitsplatz haben.
Jahrelanges Gezerre
Die Übernahme von Kaiser's Tengelmann macht schon seit Jahren Schlagzeilen. Edeka wollte die Kette zunächst übernehmen, jedoch befürchteten Kartellbehörden, dass Marktführer Edeka dadurch zu stark werde. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel ermöglichte die Übernahme trotzdem, Konkurrent Rewe klagte dagegen. In Schlichtergesprächen einigten sich alle Seiten schließlich darauf, dass ein Teil der Kaiser's Tengelmann-Filialen statt an Edeka an Rewe geht. Es handelt sich dabei um 66 Kaiser's Tengelmann-Filialen, 62 in Berlin, zwei in Nordrhein-Westfalen und zwei in Bayern. Sie sollen schon ab Januar zu Rewe gehören.
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) begrüßte die Einigung zwischen den Konzernen: "Damit ist der Weg frei für die finalen Schritte, die jetzt zügig erfolgen können", sagte er. "Ich bin zuversichtlich, dass in der nächsten Woche die Ministererlaubnis vollzogen werden kann." Die 15.000 Beschäftigten müssten nach einer langen Zeit der Unsicherheit "jetzt nicht länger um ihren Arbeitsplatz bangen" - zumindest für fünf Jahre. Sollte danach ihr Arbeitsplatz verloren gehen, hätten sie noch weitere zwei Jahre Anspruch auf Bestandsschutz.
(tzi/kis)