"Morgen ist der 15. Oktober." So hätte eine Sternzeit am 4. Oktober vor 440 Jahren beginnen können. An jenem Tag erfolgte die Gregorianische Kalenderreform – und dabei fielen zehn Tage einfach weg. Auf Donnerstag, den 4. Oktober 1582 folgte Freitag, der 15. Oktober.
Dieser Schritt war notwendig, um den Kalender wieder in Einklang mit dem Sonnenlauf zu bringen. Im alten julianischen Kalemder der auf Julius Caesar zurückgeht, gibt es alle vier Jahre einen Schalttag. Im Schnitt ist ein Julianisches Jahr etwa elf Minuten länger als die Erde tatsächlich für eine Runde um die Sonne braucht.
Dieser Fehler summierte sich im Laufe der Jahrhunderte, so dass sich die Jahreszeiten allmählich verschoben. Sommeranfang war bereits am 10. Juni. Ohne Reform wäre Weihnachten mehr und mehr in den Herbst gewandert. Daher verfügte Papst Gregor XIII. die Korrektur mit einer verbesserten Schaltregel. Alle vier Jahre gibt es einen Schalttag, jedoch nicht in vollen Jahrhundertjahren. Eine Ausnahme dieser Ausnahme sind nur die Jahre, die sich ohne Rest durch vierhundert Teilen lassen. Im Jahr 2000 gab es also einen Schalttag.
Der alte Julianische Kalender findet noch heute Anwendung – etwa in der orthodoxen Kirche. Da seit der Reform drei weitere Schalttage hinzukamen, liegt die Differenz zwischen altem und neuem Kalender nun nicht mehr bei zehn, sondern bei dreizehn Tagen. Julianisch ist heute nicht der 4. Oktober, sondern erst der 21. September.