
Wildwasser-Kanutin Jasmin Schornberg war mit der abgelaufenen Saison durchaus zufrieden: "Ich war megastolz, dass ich anderthalb Jahre nach der Geburt unserer Tochter den Sprung ins WM-Team geschafft habe, mich gleich für die Heim-WM in Augsburg qualifiziert habe. Wir haben in der Mannschaft Gold gewonnen, was ein supertoller Erfolg war. Und für mich gerade als Mama: wieder zurück auf dem Podium zu stehen, irgendwie, was total Besonderes war."
Dennoch strich der Deutsche Kanu-Verband Schornberg aus seinem Kader. Unverständlich für sie: "Wenn man sportfachlich meine Leistung gut begründet hätte, wäre ich sicherlich noch weiterhin am Kader. So sehe ich das - ganz klar."
Schornberg vermutet, dass der Verband mit der Maßnahme bessere Chancen für jüngere Athletinnen und Athleten schaffen wollte. Nun steht sie ohne die Verbands-Unterstützung da, mit der sie etwa ein neues Boot kaufen könnte. Ohne diese Unterstützung sei es "superschwer", sagt sie.
Schornberg ist 36 Jahre alt. Als Sportlerin sieht sie für sich deutliche Nachteile gegenüber anderen Berufen: "In jedem anderen Unternehmen, wenn man nach der Elternzeit zurückkommt, hat man auch seinen Job wieder und wird nicht irgendwie versetzt. Und das ist halt auch total wichtig."
Noch einmal auf eigene Faust oder zu anstrengend?
Schornberg verlor mit der Schwangerschaft ihren Kaderplatz. Eine Unterstützung sieht sie nicht: "Da hinken doch die ganzen Verbände deutlich hinterher, was das angeht mit einer modernen Einstellung und einer guten Unterstützung."
Ob und wie sie weitermachen möchte, hat Schornberg noch nicht entschieden. Möglicherweise möchte sie es dem Verband, wie bereits nach der Geburt, auf eigene Faust zeigen. Vielleicht sei es ohne Unterstützung aber auch zu anstrengend.