Bis Freitag will Franziskus mit seinen Kardinälen über die geplante Kurienreform beraten. Als Kurie wird seit etwa dem 11. Jahrhundert die Gesamtheit der Leitungs- und Verwaltungsorgane des Heiligen Stuhls für die römisch-katholische Kirche bezeichnet.
Bislang nehmen 165 dieser insgesamt 227 Würdenträger aus aller Welt teil. Die Zahl werde aber weiter steigen, teilte der Vatikan mit. Das Treffen findet hinter verschlossenen Türen statt.
Kein genauer Zeitplan
Zu Beginn machte der Papst dann aber noch öffentlich in seinem Grußwort an die Kardinäle klar: Sie alle seien dazu aufgerufen, bei der Reform der Kurie zu kooperieren. Ziel des Kollegiums sei ein "konstruktiver Dialog" und eine größere Einheit zwischen den verschiedenen Institutionen. "Absolute Transparenz" sei dazu nötig. Es handele sich um kein leichtes Unterfangen, vielmehr verlange es Zeit und Entschlossenheit, so das Kirchenoberhaupt.
Wie viel Zeit genau notwendig ist, konnte Vatikansprecher Federico Lombardi nicht ergänzen. Im Vordergrund der Beratungen stünden zunächst Überlegungen zu zwei neuen Kongregationen, den vatikanischen "Ministerien" - für Caritas, Gerechtigkeit und Frieden sowie Laien und Familie. Dass ein Laie in einer solchen Kongregation die Leitung übernehme, sei allerdings unwahrscheinlich, so Lombardi.
20 neue Kardinäle aus 18 Ländern
Franziskus brachte die Kurienreform unmittelbar nach seiner Wahl zum Papst vor knapp zwei Jahren auf den Weg. Kurz vor Weihnachten hatte er der Verwaltung in einer aufsehenerregenden Rede eine Mischung aus Gier, Machtstreben und Reform-Unfähigkeit vorgeworfen.
Am Samstag nimmt der Papst 20 neue Kardinäle in den Kirchensenat auf, darunter den deutschen Vatikandiplomaten Karl-Josef Rauber. Mit den neuen Ernennungen treibt er die Internationalisierung des Kardinalskollegiums weiter voran. Die 20 neuen Kardinäle kommen aus 18 Ländern. Vier von ihnen stammen aus Staaten, die noch nie zuvor einen Kardinal gestellt haben: Tonga, Myanmar, Panama und den Kapverdischen Inseln.
(bor/swe)