
Natürlich stehen die Sterne auch tagsüber am Himmel. Allerdings werden sie von der Sonne überstrahlt – oder genauer: vom Sonnenlicht, das an den Partikeln der Atmosphäre gestreut wird.
Weil die Luftteilchen kurzwelliges blaues Licht deutlich stärker streuen als langwelliges rötliches Licht, erscheint das Firmament am Tage blau. Ab einer Höhe von etwa 30 Kilometern ist die Luft dünn genug, dass zumindest einige Sterne am sehr dunklen Tageshimmel zu sehen sind.
Erst in mehr als 100 Kilometern Höhe erscheint der Himmel schwarz. Dann sind – wie auch von der Oberfläche des Mondes oder von Bord der Internationalen Raumstation aus – Sonne und Sterne gleichzeitig zu sehen.
Doch am Erdboden spielt es keine Rolle, ob man den ganzen Himmel betrachtet oder nur einen kleinen Ausschnitt.

Gestreutes Licht ist gestreutes Licht – der Himmel ist tagsüber einfach zu hell, um die Sterne zu sehen. Daran ändert sich auch nichts, wenn man im Dunkel eines tiefen Brunnens steckt.
Auch ohne Brunnen sind bei völlig dunstfreiem Himmel gelegentlich die Planeten Venus, Jupiter und Mars sowie die Sterne Sirius und Canopus am Tage zu erkennen. Aber das gelingt nur, wenn man genau weiß, wo man am Himmel Ausschau halten muss.
Hörerwunsch