Freitag, 29. März 2024

Archiv

ARD, ZDF, Deutschlandradio
"Kein einziger Praktiker" - DJV kritisiert Zusammensetzung des neuen "Zukunftsrats" für Reformen im öffentlich-rechtlichem Rundfunk

Der Deutsche Journalistenverband kritisiert die Zusammensetzung des sogenannten "Zukunftsrats" für Reformen im öffentlich-rechtlichem Rundfunk.

09.03.2023
    Die Logos von Das Erste und ZDF sind auf dem Touchscreen eines Smartphones zu sehen.
    Logos von Das Erste und ZDF auf einem Smartphone (imago images / Philipp Szyza)
    Das Gremium sei mit Personen installiert worden, die nur teilweise über aktuelle Medienkompetenz verfügten, schreibt DJV-Sprecher Zörner. Das Schlimmste sei, dass kein einziger Praktiker aus den öffentlich-rechtlichen Redaktionen mit am Tisch sitze.
    Bayerns Medienminister Herrmann (CSU) begrüßte die Entscheidung für den "Zukunftsrat". Er sei richtig und notwendig. Die Zukunftsfähigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stehe und falle mit den Reformen, die jetzt unternommen werden müssten. Die Koordinatorin der Rundfunkkommission, die rheinland-pfälzische Staatssekretärin Raab (SPD), erklärte, mit seiner Expertise solle der Rat die Reformprozesse unterstützen. Der sächsische Medienminister Schenk (CDU) teilte mit, es gehe konkret etwa um die zeitgemäße Ausgestaltung und Verbreitung des Angebots, aber auch um Fragen regionaler Vielfalt oder die Frage nach einer gemeinsamen öffentlich-rechtlichen Plattform und die Steigerung der Kosteneffizienz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
    Die Zusammensetzung war zuvor bekannt gegeben worden. Zu den acht Ratgebern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zählen unter anderem der Schweizer Medienmanager Roger de Weck und die frühere Chefin des Verlags Gruner + Jahr, Julia Jäkel, wie die zuständige Staatskanzlei von Rheinland-Pfalz in Mainz mitteilte. Dazu kommen weitere Medien- und Rechtsexperten. Der "Zukunftsrat" soll den Angaben zufolge bis zum Herbst Empfehlungen für die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowie seine Nutzung und Akzeptanz erarbeiten.
    Weitere Hintergründe zum "Zukunftsrat" können Sie hier nachhören und nachlesen.