Ulrike Burgwinkel: Eine zweite Stellungnahme zur Dreier-Neugründung jetzt in "Campus & Karriere" vom Rektor der Fachhochschule Köln, Professor Joachim Metzner, der gleichzeitig Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen ist. Ich habe ihn gefragt, ob die Neugründung denn tatsächlich die Beseitigung des Ingenieurmangels bedeuten kann, wie postuliert von Jürgen Rüttgers.
Joachim Metzner: Ja, ich kenne auch nur die Ankündigung in der Zeitung, die mich doch überrascht hat, weil ich keinen direkten Zusammenhang sehe zwischen Ingenieurmangel auf der einen Seite und der Gründung neuer Fachhochschulen auf der anderen Seite. Wir haben sehr viele Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen. Die meisten sind im Ingenieurbereich ausgelastet, manche auch nicht. Das heißt, es ist in erster Linie kein Mangel an Studienplätzen da, sondern es ist zurzeit jedenfalls ein Mangel an Studienbewerbern da. Und das heißt, die Behebung des Ingenieurmangels ist nicht so sehr ein Problem des Engpasses Hochschulen, sondern mehr ein Problem der Interessenlage bei den jungen Menschen.
Burgwinkel: Würden Sie denn sagen, dann brauchen wir die drei neuen Fachhochschulen gar nicht?
Metzner: Die Frage ist, brauchen wir zusätzliche Fachhochschul-Studienplätze. Die kann man schaffen, indem man die bestehenden Fachhochschulen ausweitet. Das wäre auf jeden Fall ein wesentlich preiswerterer Weg, wenn ich unterstelle, dass der Ministerpräsident von staatlichen Fachhochschulen gesprochen hat und nicht etwa private Anbieter meint, die natürlich dann auch das entsprechende Geld mitbringen. Aber ich kenne keine privaten Interessenten für den Bau neuer Hochschulen für Ingenieurausbildung, das ist viel zu teuer. Wenn es sich um staatliche Hochschulen handeln sollte, dann wäre es viel preiswerter, wenn denn das Ganze Sinn machen könnte, die bestehenden Fachhochschulen auszubauen. Man würde zum Beispiel ja Unmassen Geld für die Verwaltung sparen. Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen. Wir rechnen ja damit in den nächsten Jahren, doch deutlich steigende Bewerberzahlen zu bekommen, einfach durch Geburtenstärke und durch andere Übergangsquoten zu den Hochschulen.
Burgwinkel: Ja, bis 2013.
Metzner: Bis 2013. Danach wird auf jeden Fall der Bedarf an Studienplätzen in Deutschland auch bei den Ingenieuren ganz drastisch zurückgehen, weil die Interessentenzahlen dann nicht mehr da sein werden. Das heißt, wir reden zurzeit von einem vorübergehenden Engpass, und um den zu beseitigen, stellen Bund und auch das Land Nordrhein-Westfalen erhebliche Gelder zur Verfügung. Und wir, die Fachhochschulen, haben uns bereit erklärt, insgesamt etwa 7500 zusätzliche Studienplätze zu schaffen in dieser Zeit, und 5000 davon sind Ingenieurstudienplätze. Also das ist sowieso eine Bereitschaft, die wir dem Ministerium gegenüber erklärt haben, und die Frage ist, ob 5000 zusätzliche Studienplätze nicht wesentlich sinnvoller anzusiedeln sind bei bestehenden Einrichtungen als der Bau neuer Fachhochschulen.
Burgwinkel: Zumindest, wenn ich Sie richtig verstanden habe, sind ja nun auch nicht alle Plätze so stark ausgelastet.
Metzner: Also jedenfalls wären wir bereit, gegebenenfalls doch auch mit Überlastquoten zu arbeiten, wenn wir denn bestürmt würden von Studienbewerberinnen und –bewerbern. Und wir sind gut ausgelastet. Aber ich sage noch einmal: Der Mangel an Absolventen ist nicht zurückzuführen auf einen Engpass in den Hochschulen, sondern er ist zurückzuführen auf den Mangel an Interessenten für diese Studienfächer.
Joachim Metzner: Ja, ich kenne auch nur die Ankündigung in der Zeitung, die mich doch überrascht hat, weil ich keinen direkten Zusammenhang sehe zwischen Ingenieurmangel auf der einen Seite und der Gründung neuer Fachhochschulen auf der anderen Seite. Wir haben sehr viele Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen. Die meisten sind im Ingenieurbereich ausgelastet, manche auch nicht. Das heißt, es ist in erster Linie kein Mangel an Studienplätzen da, sondern es ist zurzeit jedenfalls ein Mangel an Studienbewerbern da. Und das heißt, die Behebung des Ingenieurmangels ist nicht so sehr ein Problem des Engpasses Hochschulen, sondern mehr ein Problem der Interessenlage bei den jungen Menschen.
Burgwinkel: Würden Sie denn sagen, dann brauchen wir die drei neuen Fachhochschulen gar nicht?
Metzner: Die Frage ist, brauchen wir zusätzliche Fachhochschul-Studienplätze. Die kann man schaffen, indem man die bestehenden Fachhochschulen ausweitet. Das wäre auf jeden Fall ein wesentlich preiswerterer Weg, wenn ich unterstelle, dass der Ministerpräsident von staatlichen Fachhochschulen gesprochen hat und nicht etwa private Anbieter meint, die natürlich dann auch das entsprechende Geld mitbringen. Aber ich kenne keine privaten Interessenten für den Bau neuer Hochschulen für Ingenieurausbildung, das ist viel zu teuer. Wenn es sich um staatliche Hochschulen handeln sollte, dann wäre es viel preiswerter, wenn denn das Ganze Sinn machen könnte, die bestehenden Fachhochschulen auszubauen. Man würde zum Beispiel ja Unmassen Geld für die Verwaltung sparen. Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen. Wir rechnen ja damit in den nächsten Jahren, doch deutlich steigende Bewerberzahlen zu bekommen, einfach durch Geburtenstärke und durch andere Übergangsquoten zu den Hochschulen.
Burgwinkel: Ja, bis 2013.
Metzner: Bis 2013. Danach wird auf jeden Fall der Bedarf an Studienplätzen in Deutschland auch bei den Ingenieuren ganz drastisch zurückgehen, weil die Interessentenzahlen dann nicht mehr da sein werden. Das heißt, wir reden zurzeit von einem vorübergehenden Engpass, und um den zu beseitigen, stellen Bund und auch das Land Nordrhein-Westfalen erhebliche Gelder zur Verfügung. Und wir, die Fachhochschulen, haben uns bereit erklärt, insgesamt etwa 7500 zusätzliche Studienplätze zu schaffen in dieser Zeit, und 5000 davon sind Ingenieurstudienplätze. Also das ist sowieso eine Bereitschaft, die wir dem Ministerium gegenüber erklärt haben, und die Frage ist, ob 5000 zusätzliche Studienplätze nicht wesentlich sinnvoller anzusiedeln sind bei bestehenden Einrichtungen als der Bau neuer Fachhochschulen.
Burgwinkel: Zumindest, wenn ich Sie richtig verstanden habe, sind ja nun auch nicht alle Plätze so stark ausgelastet.
Metzner: Also jedenfalls wären wir bereit, gegebenenfalls doch auch mit Überlastquoten zu arbeiten, wenn wir denn bestürmt würden von Studienbewerberinnen und –bewerbern. Und wir sind gut ausgelastet. Aber ich sage noch einmal: Der Mangel an Absolventen ist nicht zurückzuführen auf einen Engpass in den Hochschulen, sondern er ist zurückzuführen auf den Mangel an Interessenten für diese Studienfächer.