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Kein Strom, kein Wasser, keine Wärme - Vorsorge für den Notfall

Die Katastrophe in Japan zeigt: Wir sind abhängig von Strom und Gas, von der Möglichkeit einzukaufen oder zu telefonieren. Doch was tun, wenn die öffentliche Versorgung zusammenbricht? Bereits vorab kann man einiges tun, um auf den Notfall vorbereitet zu sein.

Von Claudia Rometsch | 24.03.2011
    Wasser, Strom, Lebensmittel – in Deutschland sind wir gewohnt, dass Energie und Nahrung jederzeit verfügbar sind. Doch es gibt Naturereignisse, die die Versorgung vorübergehend unterbrechen können.

    "Wir hatten zum Beispiel große Stürme wie 'Lothar' 1999 oder auch 'Kyrill'. Wir denken auch an große Hochwasser. Dann denken wir natürlich auch an durch verschiedene Unglücke motivierte Stromausfälle,"

    ... sagt Ursula Fuchs vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Gerade bei Naturereignissen, von denen viele Menschen betroffen sind, kann es eine Weile dauern, bis Hilfe kommt. Vor allem ein Stromausfall, ausgelöst etwa durch Sturm, starken Schneefall oder Hochwasser, kann zu Versorgungsengpässen führen. Zum Beispiel, wenn Supermärkte geschlossen bleiben, weil elektrische Türen und Kassen nicht mehr funktionieren.

    "Also es ist schon gut für solche Fälle wenigstens eine Ein-, Zwei-, Drei-, Vier-Tage-Überbrückung an vor allen Dingen Wasser und Lebensmittel zu haben, um sich und die Familie zu versorgen."

    Geeignet sind haltbare Lebensmittel, die auch ungekocht gegessen werden können, rät Heike Rapp vom Ernährungs-Infodienst aid:

    "Das können Obstkonserven sein, das können Gemüsekonserven sein, aber natürlich auch Fleisch- und Wurstkonserven. Dann könnten Sie einlagern H-Milch… Sie können einlagern Trockenobst, Nüsse und dann natürlich verschiedene Brote, Knäckebrot, Kekse oder auch Zwieback."

    Wer sicher gehen will, auch bei Stromausfall warme Getränke oder Mahlzeiten zu haben, sollte sich einen Campingkocher zulegen. Dann eignen sich auch Nudeln, Hülsenfrüchte sowie Trocken- oder Dosensuppen zum Einlagern. Doch auch der beste Vorrat nützt nichts, wenn im Notfall das Haltbarkeitsdatum der Lebensmittel überschritten ist. Die Ernährungs-Expertin empfiehlt deshalb:

    "Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass nur die Lebensmittel eingelagert werden, die Sie auch grundsätzlich verwenden, sodass es also dazu kommt, dass Sie immer wieder neu einkaufen und die Dinge auch aufbrauchen."

    Besonders wichtig ist ein ausreichender Wasservorrat. Denn im Katastrophenfall kann auch die Wasserversorgung stocken, etwa weil elektrische Pumpen in den Wasserwerken nicht mehr arbeiten, oder aber weil das Leitungswasser verschmutzt ist.

    "Sie brauchen als Erwachsener etwa 1,5 Liter pro Tag. Wenn Sie das auf Ihre Haushaltsmitglieder hochrechnen und dann auf einen Zeitraum von vier Tagen realistisch, dann sollten Sie dafür ausreichend Wasser im Keller haben."

    Neben einem Notvorrat empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auch, immer Kerzen und Streichhölzer oder Feuerzeug sowie Taschenlampen im Haus zu haben. Wichtig ist auch ein batteriebetriebenes Radio, damit man sich über die Lage informieren kann - und natürlich auch ein ausreichender Vorrat an Batterien. Unter Umständen machen die Folgen von Katastrophen den Betroffenen noch lange zu schaffen. Dazu kann auch gehören, dass etwa durch ein Hochwasser wichtige Dokumente verloren gingen. Auch für diesen Fall lassen sich Vorkehrungen treffen, sagt Ursula Fuchs:

    "Es ist gut, dass man zum Beispiel von ganz besonders wichtigen Dingen entweder die Originale in einem Ordner aufbewahrt oder gegebenenfalls auch Kopien, die man in einem Ordner aufbewahrt, den man dann ganz schnell mitnehmen kann, um eben sich hinterher Ärger zu ersparen."

    Meist bleibt wenig Zeit, wenn man das Haus wegen eines Notfalles verlassen muss. Fuchs rät deshalb, vorab zu überlegen, was dann ins Gepäck gehört. Dazu können neben persönlichen Dokumenten, Kleidung und Schlafsack auch wichtige Medikamente oder Babynahrung gehören.