
In einem Video in den sozialen Netzwerken wird vor allem das Internationale Olympische Komitee für sein Verhalten gegenüber Russland kritisiert. Das rund zweiminütige Video wurde am Samstag bei X (ehemals Twitter) unter anderem über den Account des ukrainischen Außenministeriums sowie die Zugänge verschiedener Botschaften im Ausland verbreitet. Darin wird konkret dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die Frage gestellt, was es dazu bewogen habe, Ende März die Rückkehr von Sportlerinnen und Sportlern aus Russland auf die Weltbühne zu empfehlen. Der Clip zeigt Bilder der Zerstörung aus dem Angriffskrieg, den Russland seit Februar 2022 gegen die Ukraine führt. Untermalt wird das Video von dramatischer, energischer Musik.
Die Ukraine zählt in dem Video auf, dass durch den Angriff Russlands mithilfe des Verbündeten Belarus seit Kriegsbeginn 361 ukrainische Athleten getötet und 351 Sportstätten im Land zerstört worden seien. Zudem nutze Russland auch ohne Flagge, Ländername und Nationalhymne Erfolge seiner Athleten auf der Weltbühne zu Propagandazwecken.
IOC-Entscheidung für Olympia 2024 steht noch aus
Das IOC hat noch nicht darüber entschieden, ob Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus auch an an den Olympischen Spielen 2024 in Paris teilnehmen dürfen. Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) dagegen hat einer Zulassung unter neutraler Flagge Ende September bereits zugestimmt.
Mitte Oktober hatte das IOC das Russische Olympische Komitee (ROC) wegen eines "Bruchs der Olympischen Charta" mit sofortiger Wirkung suspendiert. Das ROC hatte die Sportorganisationen der annektierten ukrainischen Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk als Mitglieder aufgenommen und damit nach Auffassung des IOC "die territoriale Integrität des NOK der Ukraine verletzt" - so hieß es in der Begründung für die Suspendierung. Die Ukraine drückte daraufhin ihre Erleichterung aus.
Die Ukraine hat seit der IOC-Empfehlung immer wieder mit einem Boykott eigener Athleten gedroht und diese zeitweise auch versucht, zu einem solchen Schritt zu zwingen.
Weiterführende Informationen
In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
Diese Nachricht wurde am 04.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.