Nach Gipfeltreffen
Kiew: "Zuerst Waffenruhe, dann Friedensverhandlungen" - Putin zufrieden

Die Ukraine lehnt Friedensverhandlungen ohne vorherige Waffenruhe weiter ab.

    Putin und Trump beim Gipfel in Anchorage, Alaska.
    Putin und Trump beim Gipfel in Anchorage, Alaska. (picture alliance / TASS / Gavriil Grigorov)
    Präsidenten-Berater Leschtschenko sagte in Kiew, es müsse zuerst eine Feuerpause geben. Sollten die Kampfhandlungen während möglicher Gespräche weiterlaufen, seien die Risiken für eine Erpressung groß. Präsident Selenskyj reist am Montag nach Washington. Zuvor hatte US-Präsident Trump die Forderung nach einer Waffenruhe als Bedingung für Friedensverhandlungen aufgegeben. Das machte er nach seinem gestrigen Treffen mit Russlands Staatschef Putin in Alaska deutlich. Der beste Weg für einen Frieden sei es, direkt ein Abkommen zu erreichen und nicht erst eine Vereinbarung über eine Feuerpause, die oft nicht halte. 
    In Moskau äußerte sich Putin erneut zufrieden über das Treffen. Man habe seit Langem keine direkten Verhandlungen dieser Art auf einer solchen Ebene mehr geführt.
    Mehrere europäische Staaten sowie die EU-Kommission streben einen Dreier-Gipfel zwischen Trump, Putin und Selenskyj an. In einer gemeinsamen Mitteilung heißt es, ein solches Treffen sei der nächste Schritt. Unterzeichnet wurde das Schreiben unter anderem von Bundeskanzler Merz, Frankreichs Präsident Macron, dem britischen Premierminister Starmer und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen. Sie begrüßten die Bemühungen des US-Präsidenten für ein Kriegsende in der Ukraine.
    Die europäischen Staaten bekräftigten ihre Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine und sprachen sich für umfassende Sicherheitsgarantien aus. Diese habe auch US-Präsident in Aussicht gestellt, hieß es in der Mitteilung, ohne dass Details genannt wurden. Man arbeite zusammen an einem Frieden, der ukrainischen und europäischen Sicherheitsinteressen berücksichtige.
    Trump und Selenskyj wollen sich am Montag in Washington treffen. Sie hatten im Anschluss an den Gipfel in Alaska telefoniert. Ein gemeinsamer Gipfel mit Putin könnte anschließend folgen. Eine vorherige sofortige Waffenruhe soll es nach Angaben von Trump aber nicht geben. Diese hatten Selenskyj und die europäischen Vertreter eigentlich als Bedingung genannt.

    Enttäusche Reaktionen auf Gipfel in Alaska

    Der Co-Vorsitzende der Linkspartei, van Aken, sagte im Deutschlandfunk, spätestens jetzt sei klar, dass Europa sich nicht auf Trump verlassen könne. Dem US-Präsidenten sei die Ukraine egal. Auch der CDU-Außenpolitiker Kiesewetter zeigte sich enttäuscht. Putin sei es mit dem Treffen gelungen, sich auf internationaler Bühne wieder auf Augenhöhe zu präsentieren, sagte er im ARD-Fernsehen. Ungarns Ministerpräsident Orban wertete das Treffen hingegen als Erfolg. Jahrelang hätten die USA und Russland die Grundlagen ihrer Zusammenarbeit demontiert, schrieb Orban bei Facebook. Damit sei jetzt Schluss. Die Welt sei heute sicherer als gestern.

    Weiterführende Informationen

    Über weitere Entwicklungen mit Blick auf das Treffen der Präsidenten Trump und Putin am Freitag halten wir Sie auch in einem Newsblog zur Zukunft der Ukraine auf dem Laufenden.
    Eine Zusammenfassung zum Treffen können Sie hier nachlesen.
    Diese Nachricht wurde am 16.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.