
Was passierte genau während des Treffens?
Trump empfing Putin auf einem roten Teppich auf dem Flugfeld der Militärbasis in Anchorage. Dort schüttelten sich beide die Hände und fuhren gemeinsam zum Verhandlungsort. Ein zunächst angekündigtes Gespräch unter vier Augen fand nicht statt. Stattdessen wurde in einer Sechserrunde gesprochen - mit Trump, Außenminister Rubio sowie dem Sondergesandten Witkoff auf Seiten der USA, auf russischer Seite waren neben Putin Außenminister Lawrow und der außenpolitische Berater Uschakow dabei. Nach diesen Gesprächen gab es ein gemeinsames Abendessen mit weiteren Regierungsvertretern. Putin und Trump Beide traten im Anschluss vor die Presse, Fragen wurden allerdings nicht zugelassen.
Was wurde vereinbart?
Es sind keine konkreten Beschlüsse bekannt. Eine mögliche Waffenruhe wurde nicht angesprochen. Putin sprach lediglich von Vereinbarungen, die Ausgangspunkt für eine Lösung des Ukraine-Krieges sein könnten. Trump teilte mit, einige zentrale Punkte seien noch ungeklärt. Beide lobten das Gespräch insgesamt aber als konstruktiv und produktiv. Es soll auch über die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder gesprochen worden sein.
Wird es weitere Treffen geben?
Trump betonte, dass man schon bald wieder sprechen werde. Putin lud Trump zu einem Besuch in Moskau ein. Der US-Präsident hatte im Vorfeld eine Dreierkonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj angedeutet. Ob es dazu kommen wird, blieb offen - ein solches Treffen blieb bei dem gemeinsamen Auftritt von Trump und Putin selbst unerwähnt, der US-Präsident stellte es aber anschließend in einem Interview beim Sender "Fox News" erneut in Aussicht.
Wie werden die Ukraine und Europa beteiligt?
Trump versprach, "in Kürze" Vertreter europäischer Staaten, der NATO und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj über das Treffen zu berichten. Wenige Tage vor dem Gipfel in Alaska hatte es bereits in ähnlicher Konstellation vorbereitende Gespräche gegeben. Trump sagte zudem, Selenskyj sei nun in der Verantwortung, nächste Schritte zu ergreifen. Putin sagte in Richtung der Ukraine und Europa, eine mögliche Friedenslösung dürfe "nicht torpediert" werden.
Wie sieht es mit Sanktionen aus?
Trump räumte sich Bedenkzeit zu den angedrohten Zöllen gegen Länder ein, die russisches Öl kaufen. Diese Maßnahme hatte der US-Präsident angedroht, falls Russland keinem Kriegsende in der Ukraine zustimme. Direkt gegen Russland gerichtete Sanktionen waren kein Thema mehr.
Was ist nach Ende des Treffens passiert?
Putin besuchte im Anschluss an den Gipfel einen Militärfriedhof in Anchorage, wo auch verunglückte sowjetische Soldaten begraben liegen. Außerdem sprach er mit dem Erzbischof der russisch-orthodoxen Kirche in Alaska. Danach reiste Putin zurück nach Moskau. Trump flog nach dem Treffen mit seiner Regierungsmaschine nach Washington.
Wie kann das Treffen eingeschätzt werden?
Die USA-Korrespondentin des Deutschlandfunks, Doris Simon, sieht in dem Treffen einen "unwahrscheinlichen Sieg" Putins. Der Empfang durch Trump sei eine Aufwertung der internationalen Position Putins gewesen. Inhaltlich habe es aber keine Fortschritte gegeben. Es sei kein Waffenstillstand beschlossen worden, zudem sei Putin nicht von seinen Positionen abgerückt. Simon betonte auch, dass das Weiße Haus vergleichsweise still geblieben sei.
Die Osteuropa-Expertin des Deutschlandfunks, Sabine Adler, berichtete über erste enttäuschte Reaktionen aus der Ukraine, da es keinen Waffenstillstand und keine neuen Sanktionen gegeben hat. Es sei der Eindruck entstanden, dass Trump Putin den Rücken gestärkt habe. Das russische Narrativ, dass die Ukraine für den Krieg verantwortlich sei, habe bei Trump verfangen. Das hätten die Aussagen deutlich gemacht, dass Selenskyj nun Entscheidungen zum Kriegsende treffen müsse.
Über weitere Entwicklungen mit Blick auf das Treffen der Präsidenten Trump und Putin am Freitag halten wir Sie auch in einem Newsblog zur Zukunft der Ukraine auf dem Laufenden.
Diese Nachricht wurde am 16.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.