
Die International Artist Managers' Association, kurz IAMA, ist die größte internationale Vereinigung von Institutionen aus der Klassik-Szene. Anfangs bestand sie nur Künstleragenten - heute gehören auch die Manager von Orchestern und Konzertsälen dazu. Das IAMA-Jahrestreffen 2019 findet vom 8. - 10. April in der Düsseldorfer Tonhalle statt.
Am Montag sei über das Thema Oper diskutiert worden, berichtete der Journalist Claus Fischer im Dlf. Zur Sprache sei beispielsweise die Rolle der lokalen Presse gekommen. "Die beeinflusst nämlich nach wie vor enorm stark, ob Leute sich entscheiden, eine Opernaufführung zu besuchen oder nicht." Auch der Begriff des "Regietheaters" sei diskutiert worden. "Dieses Wort hat es inzwischen sogar als Germanismus in die englische Sprache geschafft."
Die Konzerthäuser und der Luxus
Sehr weise sei aus Sicht Claus Fischers das Statement von Frank Hilbrich, Professor für Opernregie an der Universität der Künste in Berlin, gewesen. "Regisseure sollten durchaus Dinge wagen, auch Provokationen wagen, allerdings sollten sie sich mit den Gegebenheiten eines Opernhauses und mit dem Publikum vertraut machen." Was in einer Stadt als Provokation wahrgenommen werde, sei in einem anderen Ort vielleicht keine.
Am Dienstag stände das Thema Orchester im Mittelpunkt. Auf dem Programm unter anderem eine Talk-Runde zum Verhältnis der Klassik-Branche zu Luxus-Artikeln. Claus Fischer erwartet kritische Gespräche. Konzerthäuser und Luxus-Artikel seien oft miteinander verbunden, das sehe man beispielsweise an den Auslagen in den Vitrinen im Festspielhaus in Baden-Baden oder in der Elbphilharmonie. "Und das widerspricht dem Anliegen, Hemmschwellen senken zu wollen, also die Klassik aus dem elitären Bereich herauszuholen." Aber viele Häuser bräuchten eben die Sponsoren - das sei ein Dilemma.
Debatte um Daniel Barenboim
Am Mittwoch gehe es um das Thema Medien. Spannend sei die Frage, ob man durch Live-Streaming mehr Publikum für Nischen gewinnen könne, etwa für Kammermusik- oder Liederabende.
Unter den Teilnehmern gebe es auch Gespräche zum Thema Personalführung. "Durchaus aktuell im Zusammenhang mit der Debatte um Daniel Barenboim in Berlin. Ist der allgewaltige Maestro am Pult ein Auslaufmodell?" Adam Fischer, ständiger Gastdirigent der Düsseldorfer Symphoniker, sei eine Art "Anti-Barenboim", der sehr kooperativ und freundlich mit seinen Musikern umgehe.