"Granny Smith", "Braeburn" oder "Elstar" kennen viele. Doch "Seestermüher Zitronenapfel", "Ontario" oder "Goldparmäne" zählen zu den eher unbekannteren Obstsorten. Im Boomgarden-Park in Helmste bei Stade hat Eckart Brandt 500 Bäume der alten Sorten gepflanzt. Für den 63-jährigen Bauer mit der rotblonden Lockenpracht erfüllt sich ein Lebenstraum. Auf einem ehemaligen Maisacker, der seiner Familie gehört, wachsen nun Früchte wie zum Beispiel der Finkenwerder Kantapfel, noch klein, aber oho.
"Das ist auch wirklich ein schöner, roter Herbstapfel, aber der steht in keinem Buch, und so haben wir natürlich Dutzende von alten Sorten. Die sind robust und wenig anfällig und sind gegen vieles resistent. Die könnte man auch mal wieder nötig haben, um bestimmte Sachen in das moderne Sortiment hineinzuzüchten, das immer empfindlicher und immer anfälliger wird."
In einem wahren Kraftakt hat der Obstbauer Zäune gezogen, Pfähle gesetzt und einen Brunnen gebaut. Um den Parkausbau zu finanzieren, zahlte die niedersächsische Bingo-Lotto-Stiftung einen Zuschuss. Außerdem werden Baumpaten gesucht. 100 haben sich schon gemeldet, doch Eckart Brandt hofft auf mehr.
"Die Patenschaft kostet 150 Euro für zehn Jahre für eine Apfel- oder Birnen- oder Pflaumen- oder Kirschensorte, die wird dann dafür erhalten und gepflegt."
Jeannette Jacob hat die Patenschaft gleich für drei Bäume übernommen. Dabei entschied sie sich für Apfelsorten aus ihrer Heimat Fredenbeck.
"Und zwar Fredenbecker Kantapfel, die Goldreinette Fredenbeck und Schopfschnute Fredenbeck. Die kannte ich vorher noch nicht, aber Herr Brandt hatte mir eine Liste überreicht und ich durfte mir also die Apfelsorten aussuchen."
Die Kommunalpolitikerin hat ihre Aufwandsentschädigung, die sie als Ratsmitglied erhält, für die Baumpatenschaften eingesetzt. Jeannette Jacob will damit ein Zeichen setzen.
"Wir werden ernährungstechnisch überall so gleichgeschaltet. Die Apfelsorten müssen alle gleich groß sein und ich finde das ganz, ganz wichtig, dass wir auch das erhalten, was wir hatten und nicht das, was die Industrie gerne wünscht, und von daher finde ich dieses Projekt einfach wunderbar."
Eine Ernte kann Eckart Brandt den Paten nicht versprechen, weil die hochstämmigen Bäume erst nach sieben, acht Jahren anfangen zu tragen. Die Früchte benötigt er dann für Ausstellungen und Präsentationen. Doch die Baumpaten tun viel für die biologische Vielfalt in so einer Streuobstwiese, betont Sabine Washof vom BUND in Stade.
"Wenn man sich überlegt, dass bei einem Altbaum, wenn da Höhlen entstehen, ein Steinkauz und andere Raumbewohner da brüten können, ist das toll, und unglaublich viele Insekten, die unterhalb der Rinde überwintern und da Nahrung finden. Also man spricht bei einer Streuobstwiese von über 500 Tier- und Pflanzenarten."
Der BUND ist neben dem Pomologen-Verein Träger des Boomgardens in Helmste. Auch, weil Eckart Brandt eine lange Wildhecke mit Apfelbeere, Schlehe, Sanddorn, Holunder und anderen seltenen Arten gepflanzt hat, findet Sabine Washof das Projekt förderungswürdig.
"Das ist für verschiedene Insekten, Falter, Schmetterlinge sehr, sehr wichtig. Ich hab‘ den Admiral von Spee gesehen, Bienen jetzt noch nicht. Wenn man überlegt, dass gerade die Wildbienen auf dem Rückzug sind, also 60 Prozent der Arten sind auf der Roten Liste, und da sind gerade diese Wildblumenmischungen ganz, ganz wichtig."
So mancher, der sich im Boomgarden engagiert, landet einen Volltreffer. Ein Baum der Sorte "Knebusch" hat gerade einen Paten mit diesem Nachnamen gefunden. Eckart Brandt will noch ein Besucherzentrum errichten, in dem er seine Obstprodukte zum Probieren und Verkaufen anbieten kann. Spätestens dann, so glaubt er, werden die letzten Skeptiker auf den Geschmack kommen.
"Dass irgendwas nach Marzipan schmeckt oder wie eine Bitterschokolade schmeckt oder ein Bittermandelaroma in Kirschen und das sind zum Teil echt aufregende Geschmackskomponenten, die zum Teil auch in bestimmten Verarbeitungsformen dann richtig gut hervorkommen, sodass es auch für die Gastronomie interessant ist."
"Das ist auch wirklich ein schöner, roter Herbstapfel, aber der steht in keinem Buch, und so haben wir natürlich Dutzende von alten Sorten. Die sind robust und wenig anfällig und sind gegen vieles resistent. Die könnte man auch mal wieder nötig haben, um bestimmte Sachen in das moderne Sortiment hineinzuzüchten, das immer empfindlicher und immer anfälliger wird."
In einem wahren Kraftakt hat der Obstbauer Zäune gezogen, Pfähle gesetzt und einen Brunnen gebaut. Um den Parkausbau zu finanzieren, zahlte die niedersächsische Bingo-Lotto-Stiftung einen Zuschuss. Außerdem werden Baumpaten gesucht. 100 haben sich schon gemeldet, doch Eckart Brandt hofft auf mehr.
"Die Patenschaft kostet 150 Euro für zehn Jahre für eine Apfel- oder Birnen- oder Pflaumen- oder Kirschensorte, die wird dann dafür erhalten und gepflegt."
Jeannette Jacob hat die Patenschaft gleich für drei Bäume übernommen. Dabei entschied sie sich für Apfelsorten aus ihrer Heimat Fredenbeck.
"Und zwar Fredenbecker Kantapfel, die Goldreinette Fredenbeck und Schopfschnute Fredenbeck. Die kannte ich vorher noch nicht, aber Herr Brandt hatte mir eine Liste überreicht und ich durfte mir also die Apfelsorten aussuchen."
Die Kommunalpolitikerin hat ihre Aufwandsentschädigung, die sie als Ratsmitglied erhält, für die Baumpatenschaften eingesetzt. Jeannette Jacob will damit ein Zeichen setzen.
"Wir werden ernährungstechnisch überall so gleichgeschaltet. Die Apfelsorten müssen alle gleich groß sein und ich finde das ganz, ganz wichtig, dass wir auch das erhalten, was wir hatten und nicht das, was die Industrie gerne wünscht, und von daher finde ich dieses Projekt einfach wunderbar."
Eine Ernte kann Eckart Brandt den Paten nicht versprechen, weil die hochstämmigen Bäume erst nach sieben, acht Jahren anfangen zu tragen. Die Früchte benötigt er dann für Ausstellungen und Präsentationen. Doch die Baumpaten tun viel für die biologische Vielfalt in so einer Streuobstwiese, betont Sabine Washof vom BUND in Stade.
"Wenn man sich überlegt, dass bei einem Altbaum, wenn da Höhlen entstehen, ein Steinkauz und andere Raumbewohner da brüten können, ist das toll, und unglaublich viele Insekten, die unterhalb der Rinde überwintern und da Nahrung finden. Also man spricht bei einer Streuobstwiese von über 500 Tier- und Pflanzenarten."
Der BUND ist neben dem Pomologen-Verein Träger des Boomgardens in Helmste. Auch, weil Eckart Brandt eine lange Wildhecke mit Apfelbeere, Schlehe, Sanddorn, Holunder und anderen seltenen Arten gepflanzt hat, findet Sabine Washof das Projekt förderungswürdig.
"Das ist für verschiedene Insekten, Falter, Schmetterlinge sehr, sehr wichtig. Ich hab‘ den Admiral von Spee gesehen, Bienen jetzt noch nicht. Wenn man überlegt, dass gerade die Wildbienen auf dem Rückzug sind, also 60 Prozent der Arten sind auf der Roten Liste, und da sind gerade diese Wildblumenmischungen ganz, ganz wichtig."
So mancher, der sich im Boomgarden engagiert, landet einen Volltreffer. Ein Baum der Sorte "Knebusch" hat gerade einen Paten mit diesem Nachnamen gefunden. Eckart Brandt will noch ein Besucherzentrum errichten, in dem er seine Obstprodukte zum Probieren und Verkaufen anbieten kann. Spätestens dann, so glaubt er, werden die letzten Skeptiker auf den Geschmack kommen.
"Dass irgendwas nach Marzipan schmeckt oder wie eine Bitterschokolade schmeckt oder ein Bittermandelaroma in Kirschen und das sind zum Teil echt aufregende Geschmackskomponenten, die zum Teil auch in bestimmten Verarbeitungsformen dann richtig gut hervorkommen, sodass es auch für die Gastronomie interessant ist."