
Im Zentrum dieser Galaxie sitzt, wie die Messungen andeuten, ein Schwarzes Loch, das zehn Milliarden [**] Sonnenmassen hat. Um so intensiv zu leuchten, müssten in der Galaxie zudem rund zehntausend neue Sterne pro Jahr entstehen.
Zum Vergleich: In unserer Milchstraße wird gerade mal eine Sonnenmasse Material pro Jahr zu einem neuen Stern.
Das Licht des Quasars hat sich vor 13 Milliarden Jahren auf den Weg gemacht – damals war das Universum nur rund 800 Millionen Jahren alt.
Die Energie dieses Objekts, das sich am Himmel ganz dicht neben Aldebaran im Stier befindet, ist fast zu groß, um wahr zu sein. Und das ist sie auch nicht – denn der Kosmos spielt den Astronomen einen Streich.

Der Quasar ist gelinst. Etwa auf halbem Wege zwischen uns und dem fernen Objekt befindet sich eine Galaxie fast exakt auf der Sichtlinie. Das haben Aufnahmen mit dem Hubble-Weltraumteleskop gezeigt.
Mit ihrer Schwerkraft, ihrer Gravitation, verbiegt und bündelt die Galaxie die Lichtstrahlen des Quasars. Die Forscher sprechen von einer Gravitationslinse. An unserem Himmel erscheint er fünfzigmal heller und dreimal größer als er ohne die linsende Galaxie wäre.
Somit ist dieses Objekt nicht mehr ganz so unvorstellbar energiereich, sondern ein eher normaler Quasar in der Anfangszeit des Kosmos.
[*] [**] In einer früheren Version des Textes hatte sich eine falsche Zahl eingeschlichen; dies haben wir korrigiert.