Freitag, 19. April 2024

Kölner Kongress
KHM Projekte

Die Kunsthochschule für Medien Köln zeigt als Partner des Kölner Kongresses "Erzählen in den Medien" fünf ausgesuchte aktuelle künstlerische Arbeiten der Studierenden, die als interaktive Objekte, erzählende Webprojekte, Mixed-Media-Installationen und Virtual Reality-Erzählungen gleichermaßen funktionieren.

19.02.2017
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    KHM-Projekte beim Kölner Kongress 2017


    Bela Usabaev // Dolmetscherbox (Installation)
    Die Dolmetscherbox untersucht den Blickwinkel und das Verhalten des Einzelnen und der Gruppe durch das auditive Feedback. Durch das vorgegebene Frame der Dolmetscherbox, den rechteckigen Bildausschnitt und die auditive sowie körperliche Entkoppelung des Zuschauers und des Betrachteten sowie die Möglichkeit der erneuten Verbindung der beiden über das auditive Feedback entsteht eine Relation, die es dem Zuschauer ermöglicht zu kommentieren, zu beurteilen, zu improvisieren, und dem Betrachteten einen auditiven und visuellen Impuls zu geben. Der gemeinsame Aktionsraum wird aufgeteilt und ermöglicht beiden Seiten einen eigenen Aktionsraum. Dies nähert sich der Frage nach dem Betrachteten, nach Vertrauen und der Freiheit eines Aktionsraums.

    Bela Usabaev studiert an der Kunsthochschule für Medien Köln. Sie beschäftigt sich mit installativ-performativen Formaten sowie Video in Verbindung mit kollektiven Prozessen und deren Funktionsweise als undeterminierte Systeme.


    Eva Hoffmann // Metropolis Beijing (Webdoku)
    Was passiert in Beijing, wenn man ohne Smartphone und Reiseführer die Stadt erkundet. Antworten und Tipps geben nur die Bewohner der Stadt - eine interaktive Underground-Erkundung.

    Eva Hoffmann ist Filmemacherin und Videokünstlerin. Nach dem ersten Staatsexamen an der Goethe Universität Frankfurt am Main in den Fächern Kunst und Englisch studiert sie Film im postgradualen Studiengang an der Kunsthochschule für Medien Köln. Kunstausstellungen in u.a. Deutschland, New York und Montreal, mehrere Kurzfilme. In ihren akademischen Studien beschäftigt sie sich mit dem Phänomen der Synchrese im Film, in Musikvideos und im Experimentalfilm.


    Angelika Herta, Filip Jacobson // Und jetzt, Bobkowski? (Webprojekt)
    Zwei Fahrräder, ein Buch und eine Kamera – die dreimonatige Reise von Angelika Herta und Filip Jacobson durch Frankreich begann im Mai 2014 und folgt der Route, die der polnische Schriftsteller Andrzej Bobkowski 1940 unternommen und in seinem Tagebuch festgehalten hat.

    Ein Videotagebuch und Webprojekt der KHM in Kooperation mit ARTE CREATIVE.

    Die beiden gehen dabei wie Forscher vor: sich herantasten, analysieren, kritisch beäugen, vergleichen. Sie konfrontieren die Erlebnisse von Andrzej Bobkowski mit den eigenen.

    Angelika Herta über ihr Webprojekt: "Unser Videotagebuch ist ein Experiment, Literatur zu erleben, spontan und ständig in Bewegung zu sein. Dabei richten wir die Kamera auch immer wieder auf uns selbst, werden zu Protagonisten und versuchen unmittelbar und ohne Distanz von unserer Reise zu berichten."

    Angelika Herta studierte Vergleichende Literaturwissenschaft in Wien/LaRéunion/Toulouse, arbeitete als ÖAD Lektorin an der Universität Bukarest (RO). Filip Jacobson (Polen) und Angelika Herta (Österreich) studieren derzeit an der Kunsthochschule für Medien in Köln.



    Nieves de la Fuente Gutiérrez // No habrá servicio los domingos ni en el cumpleaños de la Reina Victoria* (Installation / VR Projekt)
    *Service unavailable on Sundays or Queen Victoria’s Birthday
    Die Virtual-Reality-Game-Arbeit ist eine medialisierte Reflexion eines ökologischen Kollateralschadens aufgrund der zeitgenössischen geoökonomischen Wirtschaft der westlichen Welt.

    Im Zentrum der Installation steht die Auseinandersetzung mit einem alten Kupferminengebiet in Sudspanien. Die Landschaft dieses Gebiets ist durch den intensiven industriellen Abbau so stark umgeformt und verändert worden, dass sie heute nicht nur von der Topographie, sondern auch von ihrer Beschaffenheit her dem Mars ähnlich wirkt und zwischen 2003 und 2006 Schauplatz des "Mars Analogue Rio Tinto Experiment" der NASA wurde. De la Fuente Gutiérrez entwickelte ein Videospiel, in dem eine marsähnliche Landschaft vom Spieler erforscht werden kann, und setzt dieses installativ mit Fundstücken und künstlerischen Objekten in Bezug, sodass analoge und digitale Elemente unabhängig und unkontrolliert einander beeinflussen.

    "Während die globale Gemeinschaft Theorien entwickelt, den unbewohnbaren Planeten Mars habital zu machen (Terraforming), zerstört sie gegenläufig ihren Heimatplaneten aufgrund der geoökonomischen Wirtschaft und agiert demnach auf der Erde in einem Akt des Marsformings." (Nieves de la Fuente Guitiérrez)
    Nieves de la Fuente Gutiérrez, geb. 1988 in Madrid, von 2013 bis 2016 Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln.