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Kompakt, offen und robust

Kompakt, offen und robust - so wird Linux gerne beschrieben. Eigenschaften, die vor allem Systementwickler beschäftigen, wenn es um hoch spezialisierte Anwendungen auf hochspezialisierten Rechnern geht. Im Embedded Markt - also bei Rechnern für Steuer- und Regelungsaufgaben in Alltagsgeräten - hat Linux einen festen Platz.

15.03.2003
    Von Wolfgang Noelke Zum einen ist Linux für die Internet- Welt wie geschaffen, das zweite Argument, sich für Linux zu entscheiden ist der offene Standard, der das individuelle Programmieren sehr einfach macht. Deswegen nutzen auch industrielle Hersteller gerne Linux - zumindest als eingebettetes System - Eingebettet zum Beispiel als Spezialfunktion in ein Laptop. Das Leipziger Softwareunternehmen Sinitec bietet beispielsweise Datensicherheit für diejenigen, denen auf der CeBIT das Laptop abhanden kommt. Die sensiblen Firmendaten, wären sie nur auf dem Laptop gespeichert, wären in diesem Fall verloren und der Schaden immens! Was also tun. Die Hardware, die der Laptopbesitzer zur Sicherheit in der Tasche tragen sollte, wäre eine 32 Megabyte-Flashcard - und darauf ist das Ebedded Linux gespeichert, zeigt Marco Patzelt:

    Das Emedded Linux ist ist aus dem Grund auf dem PC, dass man so wenige Funktionen wie möglich auf dem PC legt, sondern alle Applikationen von einem Server bezogen werden. Damit entfällt der Administrationsaufwand auf dem Gerät. Stattdessen besitzt der Rechner einen CF-Cardchip, auf dem Linux inklusive eines Internetbrowsers abgelegt ist. Alle Anwendungen werden dann über diesen Browser gesteuert. Der Administrator hat dann im Falle eines Defekts des Geräts nur die Aufgabe, den Rechner auszutauschen, damit der Benutzer weiterarbeiten kann, ohne dass Konfigurationen geändert werden müssen.

    Nicht immer muss ja der schlimmste Fall eintreten und das Laptop gestohlen werden. Mit der Flashcard könnte man das Laptop ganz zu Hause lassen und sich einfach ins Internet- Cafe setzen, denn dort wird mit Hilfe der Flashcard nur die Verbindung zum Server aufgebaut, auf dem die Daten gespeichert sind:

    Sie können komplette Windows- oder Unixumgebungen einfach abbilden ohne das Gerät zu belasten. Auch können sie dabei jedwede Hardware verwenden, selbst ein alter 486er ließe sich so wieder nutzen und würde Neuinvestitionen ersparen, denn die eigentliche Arbeit erledigen Backendserver im Hintergrund. Die CF-Karte mit dem Linuxbetriebssystem ist letztlich nur für die Darstellung der Bilddaten auf dem Endgerät zuständig. Auch für die Sicherheit ist das optimal, denn der Benutzer kann nur das vom Server beziehen, was für ihn freigegeben ist.

    Embedded Linux in dieser Form wäre also auch die ideale Plattform für vernetzte Heim- Arbeitsplätze. Embedded Linux nicht nur als Flashcard, sondern als eigenständiges kleines Rechnersystem, so groß wie ein dickeres Feuerzeug zeigt hingegen in der Halle 6 Kerstin Gerhard vom Hannoverschen Unternehmen SSV:

    Wir haben keinen Rechner mit üblicher Grafik- und Soundkarte und so weiter, sondern vielmehr nur einen Prozessor mit Speicherbausteinen sowie einem Netzwerkcontroller, mit dem er an andere Rechner angekoppelt wird. Diesses System kann zur Programmierung an einen PC angeschlossen werden, von dem es seine Software erhält.

    Einbetten kann man die Module dann in Hardware- Anwendnungen seiner Wahl und lernt nebenbei auch, wie einfach Programmieren unter Linux sein kann:

    Dieses Starter-Kit ist speziell ausgerichtet auf die Heimautomatisierung und beherrscht alles, was mit Messen, Steuern oder Regeln zu tun hat. Beispielsweise kann damit eine Alarmanlage programmiert und aus der Ferne via Telefon gesteuert werden. Auch Heizungen können so geregelt werden.