Thomas Lanz hat die Branche gewechselt. Statt in der Werkstatthalle steht der 61-jährige in der Küche. Er ist Betreuer eines behinderten Menschen, dem er gerade das Mittagessen zubereitet. Dass für den Messtechniker nach fast 40 Jahren bei Saab Schluss war, sah Stefan Lanz als Chance für einen Neuanfang:
"Für mich und mein Leben bedeutete der Konkurs, dass ich es gewagt habe, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. Mein Interesse an Menschen ist langsam gewachsen. In meiner gewerkschaftlichen Tätigkeit bei Saab habe ich behinderte Menschen und Drogenabhängige beraten. Ich hatte das Gefühl, dass das für mich passt. Und das, was zu einem passt, das entwickelt man weiter."
Knapp zwei Drittel der rund 1400 der ehemaligen Industriearbeiter bei Saab sind heute wieder in Lohn und Brot. 200 von ihnen haben sich selbstständig gemacht oder umgeschult wie Thomas Lanz. Die Finanzierung dieser Bildungsmaßnahmen kommt unter anderem von der EU. Umgerechnet gut fünf Millionen Euro stellt die Europäische Union aus ihrem Globalisierungsfonds bereit. Finanzmittel, die die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise in der Region abfangen sollen. In Trollhättan sind sie dringend notwendig, sagt Magnus Nordberg, Nachrichtenchef der Regionalzeitung TTELA:
"Saab an sich und das, was da passiert ist, das ist ein isoliertes Ereignis mit ganz eigenen Ursachen. Trollhättan und die ganze Region ist aber darüber hinaus stark abhängig vom Anlagen- und Maschinenbau. Der Branche geht es schlecht. Es gab eine Reihe weiterer Ankündigungen, dass Stellen abgebaut werden sollen. Der Saab-Konkurs war somit das Letzte, was wir hier jetzt gebrauchen konnten."
Rund 16 Prozent Arbeitslosigkeit verzeichnet Trollhättan derzeit, die Quote ist doppelt so hoch wie im landesweiten Durchschnitt. Das Wirtschaftsleben der Stadt mit ihren 55 000 Einwohnern wird von einigen international operierenden Firmen bestimmt, die zur Zeit unter der schlechten Wirtschaftslage leiden. Dass es mit NEVS, einem chinesisch-japanischen Konsortium, einen neuen Akteur gibt, der in den alten Saab-Fabrikhallen im Frühjahr 2013 die Produktion von Elektroautos ankurbeln will, fällt da wenig ins Gewicht, sagt Magnus Nordberg:
"Bisher wissen wir sehr wenig über NEVS. Klar ist aber, dass sie das zerstörte Vertrauen erst wieder aufbauen müssen. Die zweite Herausforderung ist das Konzept, Elektroautos für den asiatischen Markt bauen zu wollen. Ob sich ein einzelner Autohersteller in diesem Bereich behaupten wird, ist schwer zu sagen."
Und so ist es ein gemischtes Bild, das Trollhättan dieser Tage abgibt. Ein Großteil der arbeitslosen Saab-Mitarbeiter hat wieder Arbeit. Doch das wird überschattet von der schlechten internationalen Wirtschaftslage. Auch Trollhättan kann sich dem nicht entziehen.
Weiterführender Link:
Trollhättan gegen Rüsselsheim - Saab gegen Opel
"Für mich und mein Leben bedeutete der Konkurs, dass ich es gewagt habe, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. Mein Interesse an Menschen ist langsam gewachsen. In meiner gewerkschaftlichen Tätigkeit bei Saab habe ich behinderte Menschen und Drogenabhängige beraten. Ich hatte das Gefühl, dass das für mich passt. Und das, was zu einem passt, das entwickelt man weiter."
Knapp zwei Drittel der rund 1400 der ehemaligen Industriearbeiter bei Saab sind heute wieder in Lohn und Brot. 200 von ihnen haben sich selbstständig gemacht oder umgeschult wie Thomas Lanz. Die Finanzierung dieser Bildungsmaßnahmen kommt unter anderem von der EU. Umgerechnet gut fünf Millionen Euro stellt die Europäische Union aus ihrem Globalisierungsfonds bereit. Finanzmittel, die die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise in der Region abfangen sollen. In Trollhättan sind sie dringend notwendig, sagt Magnus Nordberg, Nachrichtenchef der Regionalzeitung TTELA:
"Saab an sich und das, was da passiert ist, das ist ein isoliertes Ereignis mit ganz eigenen Ursachen. Trollhättan und die ganze Region ist aber darüber hinaus stark abhängig vom Anlagen- und Maschinenbau. Der Branche geht es schlecht. Es gab eine Reihe weiterer Ankündigungen, dass Stellen abgebaut werden sollen. Der Saab-Konkurs war somit das Letzte, was wir hier jetzt gebrauchen konnten."
Rund 16 Prozent Arbeitslosigkeit verzeichnet Trollhättan derzeit, die Quote ist doppelt so hoch wie im landesweiten Durchschnitt. Das Wirtschaftsleben der Stadt mit ihren 55 000 Einwohnern wird von einigen international operierenden Firmen bestimmt, die zur Zeit unter der schlechten Wirtschaftslage leiden. Dass es mit NEVS, einem chinesisch-japanischen Konsortium, einen neuen Akteur gibt, der in den alten Saab-Fabrikhallen im Frühjahr 2013 die Produktion von Elektroautos ankurbeln will, fällt da wenig ins Gewicht, sagt Magnus Nordberg:
"Bisher wissen wir sehr wenig über NEVS. Klar ist aber, dass sie das zerstörte Vertrauen erst wieder aufbauen müssen. Die zweite Herausforderung ist das Konzept, Elektroautos für den asiatischen Markt bauen zu wollen. Ob sich ein einzelner Autohersteller in diesem Bereich behaupten wird, ist schwer zu sagen."
Und so ist es ein gemischtes Bild, das Trollhättan dieser Tage abgibt. Ein Großteil der arbeitslosen Saab-Mitarbeiter hat wieder Arbeit. Doch das wird überschattet von der schlechten internationalen Wirtschaftslage. Auch Trollhättan kann sich dem nicht entziehen.
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