
Für Außenstehende wirkt es manchmal fast skurril. Wenn Pianistinnen und Pianisten über ihre Beziehungen zu den unterschiedlichsten Instrumenten sprechen, scheinen sie von Freunden, schnellen Bekanntschaften oder sogar Feinden zu sprechen. Kurz: von eigenen Charakteren. Aber ist Konzertflügel nicht gleich Konzertflügel? Wie groß können die Unterschiede schon sein?
Eine Pianistin - ein Werk - zwei Klangwelten
Im Konzert spielt Luisa Imorde auf einem Steinway- und einem Bösendorfer-Flügel. Steinway-Flügel stehen oft in Konzertsälen und stehen für eine kräftige Klangkultur, die Pianisten für ihre Brillanz schätzen. Die Instrumente der Firma Bösendorfer werden von vielen Künstlern geschätzt, die vor allem für romantisches Repertoire schwärmen, denn der Klang ist wärmer, weicher und wird als etwas dunkler empfunden.
Luisa Imorde spielt im Konzert mal die gleichen Werke zum Vergleich, mal unterschiedliche, um die Eigenschaften der Flügel zu demonstrieren. Mit dabei ist der Klavierbauer und -stimmer Christian Schoke. Er stimmt nicht nur die Instrumente vor dem Konzert, sondern greift auch in die Technik ein. Er kann zum Beispiel den Tastaturanschlag an die Wünsche der Interpretin anpassen.

Gemeinsam öffnen sie die buchstäbliche "Blackbox" Konzertflügel und sprechen über die Beziehung zwischen Mensch und Instrument.
Verschiedene Miniaturen aus den unterschiedlichsten Musikepochen für Klavier solo, dazwischen:
Alexander Skrjabin
Sonate-Fantasie Nr. 2, op. 19
Sonate-Fantasie Nr. 2, op. 19
Ludwig van Beethoven
Sonate Nr. 30, op. 109
Sonate Nr. 30, op. 109
Luisa Imorde, Klavier
Christian Schoke, Klavierbauer
Christian Schoke, Klavierbauer
Aufnahme vom 1.7.2021 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln