Mittwoch, 24. April 2024

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Ensemble Recherche
EXIT PLUS ULTRA

Finanziert von der Ernst von Siemens Musikstiftung vergab der Deutschlandfunk Kompositionsaufträge, um Musik aus kolonialen Kontexten aus heutiger Sicht kritisch zu sichten. Die neuen Werke von Leopold Hurt, Farzia Fallah und Johannes Schöllhorn eröffnen einen doppelten Blick.

Am Mikrofon: Leonie Reineke | 27.11.2022
Ein Globus von schräg oben fotografiert.
Seit 500 Jahren bestimmt der europäische Blick das Bild von der Welt. (Unsplash / CHUTTERSNAP)
Johannes Schöllhorns neue Essay-Sammlung „Karte, Uhr und Partitur“ durchmisst die Jahrhunderte seit der Eroberung Amerikas. Die Texte kreisen um Fortschritte in der Kartographie, Schifffahrt und Vermessung der Zeit. All dies, so der Autor, findet Niederschlag in europäischer Kunstmusik.
Finanziert von der Ernst von Siemens Musikstiftung vergab der Deutschlandfunk drei Kompositionsaufträge, um frühere Musik aus kolonialen Kontexten kritisch zu sichten. Leopold Hurt, Farzia Fallah und Johannes Schöllhorn waren vor eine neuartige Aufgabe gestellt.

Postkolonialer Radioabend

Die „Postcolonial Recherche Fellows“ Monthati Masebe, Alexander John Villanueva und Guillermo Leonardini schrieben drei musikalische Kurzkommentare. Elisa Erkelenz kuratierte dazu eine Textauswahl aus Schöllhorns Buch "Karte, Uhr und Partitur" und kreiert einen multiperspektivischen Abend für das Radio.
Viele Musiker sitzen zwischen im Sendesaal, zwischen ihnen Mikrofone und Kabel, während sie spielen und agieren.
Das Freiburger Ensemble Recherche und die Sprecherinnen Lena Drieschner und Sylvana Seddig produzieren im DLF Kammermusiksaal den Radioabend „EXIT PLUS ULTRA“. (Deutschlandradio/ T. Kujawinski)
Aufnahmen vom 26. bis 28. Oktober 2022 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

Mit Texten aus “Karte, Uhr und Partitur“ von Johannes Schöllhorn
Dramaturgie: Elisa Erkelenz
Produktion: Robert. F. Schneider

Leopold Hurt (*1979)
"
The Likeness of Geography“

Farzia Fallah (*1980)
„In der Bläue der Kachel“

Johannes Schöllhorn (*1962)
„en blanco y negro“

Alexander John Villanueva (*1989)
"
bayan(i)-k(a)-(ba)-o-(ano?)"

Monthati Masebe (*1996)
"
Mba"

Guillermo Leonardini (*1994)
"los otros verdes en esta (nuestra) pradera"


Lena Drieschner, Sprecherin
Sylvana Seddig, Sprecherin
Ensemble Recherche
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Förderer und Partner:
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Goethe-Institut
Neustart Kultur