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Kostenfreies Schulessen
Wie Fußballer Marcus Rashford die britische Politik beeinflusst hat

"Ich weiß, wie sich Hunger anfühlt": In einem bewegen Appell an britische Abgeordnete hat der englische Fußball-Nationalspieler Marcus Rashford weitere Unterstützung für betroffene Kinder in den Schulferien gefordert - mit Erfolg.

Von Kathrin Hof | 16.06.2020
    Marcus Rashford von ManU
    Nationalspieler Marcus Rashford weiß, wie sich Hunger anfühlt. Heute setzt er sich für betroffene Kinder ein. (picture alliance / EMPICS Sport)
    Gutscheine für kostenloses Essen - mit dieser Maßnahme hatte die britische Regierung Familien während des Corona-Lockdowns unterstützt, deren Kinder normalerweise kostenfrei in Schulen zu Mittag essen konnten. Für die kommenden Sommerferien hatte die Regierung um Boris Johnson aber angekündigt, die Unterstützung zu beenden.
    Der englische Fußball-Nationalspieler Marcus Rashford hatte daraufhin an die Regierung appelliert, die Hilfeleistungen nicht einzustellen. Kinder aus bedürftigen Familien sollten auch in den Ferien Essensgutscheine erhalten. Die Regierung um Boris Johnson hatte zuvor hatte angekündigt, die Maßnahme mit Beginn der Schulferien einzustellen. Daraufhin schrieb Rashford einen offenen Brief.
    In einem Interview mit der BBC berichtete der 22-Jährige von seinen eigenen Erfahrungen mit Hunger. Er selbst sei als Kind einer alleinerziehenden Mutter auf kostenlose Mahlzeiten in der Schule und Hilfe aus der Nachbarschaft angewiesen gewesen.
    In seiner heutigen Situation sehe er es als seine Pflicht, sich für die Familien einzusetzen, die in der Coronakrise besonders kämpfen müssten. Rund 200.000 Kinder hätten während des Lockdowns auf Mahlzeiten verzichten müssen, so der Fußballer.
    Sein offener Brief, der im Netz über 150.000 Mal geteilt wurde, hatte Erfolg. Am Dienstag stimmte die britische Regierung einer Fortführung der kostenlosen Mahlzeiten in den sechswöchigen Ferien zu. Profitieren werden davon nun rund 1,3 Millionen Kinder.

    Rashford wandte sich nach der Entscheidung in den Sozialen Medien mit dankenden Worten an seine Unterstützer: "Da seht ihr mal, was wir erreichen können, wenn wir uns zusammentun. This is England 2020"
    Und auch sein Club, Manchester United, zeigte via Twitter Anerkennung für die Aktion des Spielers. "Ein Held, eine Inspiration. Einer von uns. Wir sind stolz auf dich.