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Krippenklänge
Frühes Weihnachts-Oratorium

Der Barockkomponist Johann Schelle gab der Entwicklung der Gattung Weihnachts-Oratorium mit seinem "Actus Musicus auf Weyh-Nachten" einen kräftigen Schub. Der Dirigent Michael Willens und der Musikexperte Klaus Winkler geben Einblicke ins Werk.

Am Mikrofon: Christoph Schmitz |
    Als Thomaskantor war er seinem berühmten Kollegen Johann Sebastian Bach in Leipzig vorangegangen: Johann Schelle. Auch ein Weihnachtsoratorium hatte der 1648 im Erzgebirge geborene Schelle bereits komponiert, einen "Actus Musicus auf Wehy-Nachten". Zwar bewegte Schelle sich damit in der Tradition seines Lehrers Heinrich Schütz, ging mit den eigenen kompositorischen Mitteln jedoch weit über die seines Vorbilds hinaus. Schelle vertonte nicht nur die Berichte des Lukas-Evangeliums, sondern fügte die 15 Strophen des Luther-Liedes "Vom Himmel hoch, da komm ich her" kommentierend ein und reicherte die Komposition mit weihnachtlichen Melodien an.
    Wie Schelle das dreiteilige Werk im Detail gestaltet und mit welchen Klangeffekten er arbeitet – darüber geben der Dirigent Michael Alexander Willens und der Musikexperten Klaus Winkler Auskunft im Gespräch mit Christoph Schmitz. Das Spezial-Ensemble für Alte Musik, die Kölner Akademie, liefert dazu viele Klangbeispiele, und es spielt im Anschluss an das Gespräch die vollständige Komposition. Die Aufnahme von Johann Schelles Weihnachtsoratorium im Deutschlandfunk Kammermusiksaal mit der Kölner Akademie unter Leitung von Michael Alexander Willens ist als CD beim Label cpo erschienen.
    Johann Schelle
    Actus Musicus auf Weyh-Nachten
    Monika Mauch, Sopran I
    Myriam Arbouz, Sopran II
    Maria Dijkhuizen, Alto
    Georg Poplutz, Tenor I
    Jakob Pilgram, Tenor II
    Raimonds Spogis, Bass
    Concerto Palatino
    Kölner Akademie
    Michael Alexander Willens, Leitung