Das Aufbegehren der französischen Sozialisten ist nur die politische Spitze des Eisbergs. Quer durch die Eurozone mehren sich die Stimmen, die von der Austeritäts- und Sparpolitik à la Angela Merkel nicht mehr viel wissen wollen. Ob in Italien, Frankreich, Spanien Portugal Griechenland oder Zypern: Auf keiner Demonstration fehlt ein Plakat mit der deutschen Kanzlerin, die allzu gerne als die finanzpolitische Zuchtmeisterin Europas dargestellt wird.
Spätestens seit dem Regierungswechsel in Frankreich wurde deutlich, dass es einsam wird um Angela Merkel. Im europäischen Konzert stehen ihr nur noch wenige bei. Finnland, die Niederlande und Österreich gelten noch als die wichtigsten Verteidiger der europäischen Sparauflagen. Aber wie lange noch?
Ökonomisch ist die Frage leicht beantwortet: Für diese Länder ist die deutsche Kanzlerin der einzig gewichtige Garant dafür, die Vergemeinschaftung der Schulden weitgehend abzuwenden. Doch auch diese Solidarität bröckelt.
Nehmen wir Österreich als Beispiel. Wie weit reicht das Bündnis, wenn Deutschland auf der anderen Seite mit großem politischem Druck darauf drängt, dass das Bankgeheimnis in der Alpenrepublik fällt, um die deutsche Steuerflucht zu begrenzen. Damit dürfte eine nicht unwichtige Einnahmequelle des Nachbarlandes abhandenkommen, weil die stetige Kapitalzufuhr etwa aus Deutschland versiegt. Finanzministerin Maria Fekter hat den Unmut schon zum Ausdruck gebracht, und sich die Einmischung verbeten.
Die Krise offenbart ja nicht nur Ungleichgewichte bei den Schulden, sondern auch in anderen Beziehungen zwischen den europäischen Partnern, die bislang einfach hingenommen wurden. Das führt unweigerlich zu Verstimmungen und zur politischen Zurückhaltung in anderen Fragen.
Diesen Stimmungswechsel wird man im Berliner Kanzleramt sehr wohl registrieren. Doch mindestens bis zum 22. September wird an der eisernen Kanzlerin wohl nicht zu rütteln sein. Schließlich geht es an dieser Stelle auch um die Glaubwürdigkeit der Wahlkämpferin. Sollte Angela Merkel im Amt bleiben, wird sie sich im Herbst beweglich zeigen müssen. Das hat bereits der EU-Gipfel im Juni des vergangenen Jahres gezeigt, wo die Zugangsbedingungen für die europäischen Rettungstöpfe gegen den deutschen Willen aufgeweicht wurden.
Die politische Landkarte in der Eurozone hat sich deutlich verschoben. Die Frage nach Konjunkturprogrammen für die nach wie vor schwächelnden Krisenländer wird sich in diesem Herbst unweigerlich stellen. Wir erleben derzeit nur das verbale Vorspiel dazu. Aber ohne gewichtige Partner an der Seite, wie einst das von Nikolas Sarkozy konservative regierte Frankreich, wird Angela Merkel an ihrer bisherigen Strategie kaum festhalten können und neue Kompromisse eingehen müssen.
Spätestens seit dem Regierungswechsel in Frankreich wurde deutlich, dass es einsam wird um Angela Merkel. Im europäischen Konzert stehen ihr nur noch wenige bei. Finnland, die Niederlande und Österreich gelten noch als die wichtigsten Verteidiger der europäischen Sparauflagen. Aber wie lange noch?
Ökonomisch ist die Frage leicht beantwortet: Für diese Länder ist die deutsche Kanzlerin der einzig gewichtige Garant dafür, die Vergemeinschaftung der Schulden weitgehend abzuwenden. Doch auch diese Solidarität bröckelt.
Nehmen wir Österreich als Beispiel. Wie weit reicht das Bündnis, wenn Deutschland auf der anderen Seite mit großem politischem Druck darauf drängt, dass das Bankgeheimnis in der Alpenrepublik fällt, um die deutsche Steuerflucht zu begrenzen. Damit dürfte eine nicht unwichtige Einnahmequelle des Nachbarlandes abhandenkommen, weil die stetige Kapitalzufuhr etwa aus Deutschland versiegt. Finanzministerin Maria Fekter hat den Unmut schon zum Ausdruck gebracht, und sich die Einmischung verbeten.
Die Krise offenbart ja nicht nur Ungleichgewichte bei den Schulden, sondern auch in anderen Beziehungen zwischen den europäischen Partnern, die bislang einfach hingenommen wurden. Das führt unweigerlich zu Verstimmungen und zur politischen Zurückhaltung in anderen Fragen.
Diesen Stimmungswechsel wird man im Berliner Kanzleramt sehr wohl registrieren. Doch mindestens bis zum 22. September wird an der eisernen Kanzlerin wohl nicht zu rütteln sein. Schließlich geht es an dieser Stelle auch um die Glaubwürdigkeit der Wahlkämpferin. Sollte Angela Merkel im Amt bleiben, wird sie sich im Herbst beweglich zeigen müssen. Das hat bereits der EU-Gipfel im Juni des vergangenen Jahres gezeigt, wo die Zugangsbedingungen für die europäischen Rettungstöpfe gegen den deutschen Willen aufgeweicht wurden.
Die politische Landkarte in der Eurozone hat sich deutlich verschoben. Die Frage nach Konjunkturprogrammen für die nach wie vor schwächelnden Krisenländer wird sich in diesem Herbst unweigerlich stellen. Wir erleben derzeit nur das verbale Vorspiel dazu. Aber ohne gewichtige Partner an der Seite, wie einst das von Nikolas Sarkozy konservative regierte Frankreich, wird Angela Merkel an ihrer bisherigen Strategie kaum festhalten können und neue Kompromisse eingehen müssen.