
Während dort langsam die Sonne aufgeht, lohnt sich der Blick auf die Mondregion knapp nördlich vom Krater Copernicus. Dort befinden sich die Karpaten – ein Gebirgszug, der nach der Bergkette in Osteuropa benannt ist.
Die Gipfel der Mondkarpaten sind so angeordnet, dass sie knapp zwei Stunden lang ein besonderes Lichterspiel bieten. So lange liegen nur fünf Bergspitzen im Sonnenlicht, nicht aber das tiefer gelegene Gelände. Die fünf Berge bilden ein Muster wie die Zahl 5 auf einem Würfel. Das Mond-Quincunx, so der Fachbegriff, zählt zu den kuriosen "Kleinigkeiten" auf dem Mond. Natürlich sind große Krater wie Copernicus viel eindrucksvoller, aber die lunare 5 sieht einfach wunderschön aus.

Heute Abend ist dieses Phänomen von Europa aus zu sehen. Grundsätzlich zeigt sich das Quincunx einmal im Monat, wenn im Bereich des Kraters Copernicus die Sonne aufgeht. Allerdings bekommen wir es nur Gesicht, wenn der Mond dann am Himmel steht und es halbwegs dunkel ist. Am besten sind die fünf Berge heute gegen 22 Uhr zu sehen. Knapp eine Stunde später verschmelzen sie zur beleuchteten Mondoberfläche. Leider ist ein Amateurteleskop nötig, um dieses Schauspiel zu verfolgen.
Wer das Qiuncunx heute verpasst, hat in diesem Jahr noch am 15. September und 13. November eine Chance. Auch dann würfelt der Mond für knapp zwei Stunden eine 5.