Samstag, 04. Mai 2024

Gesundheitspolitik
Lauterbach verspricht Hausärzten bessere Verdienstmöglichkeiten und weniger Bürokratie

Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat den Hausärzten bessere Verdienstmöglichkeiten und einen Abbau von Bürokratie zugesagt. Geplant sei eine große Reform, die auch den Patienten zu Gute kommen werde, sagte der SPD-Politiker nach einem Treffen mit Vertretern von niedergelassenen Ärzten und gesetzlichen Krankenkassen.

21.01.2024
    Berlin: Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, spricht auf einer Pressekonferenz.
    Bundesgesundheitsminister Lauterbach sagt der Ärzteschaft Erleichterungen zu. (Hannes P. Albert / dpa / Hannes P Albert)
    Gemeinsam habe man vereinbart, dass die Honorare für Behandlungen pro Quartal nicht mehr wie bisher gedeckelt würden, sagte Lauterbach. Die Praxen sollen außerdem eine Vorhaltepauschale bekommen, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen - etwa eine ausreichende Zahl an Hausbesuchen.
    Zudem soll sich der bürokratische Aufwand verringern. So ist geplant, dass Patienten künftig Krankmeldungen und Rezepte generell auch telefonisch bestellen können. Lauterbach verwies zudem auf die elektronische Patientenakte. Er kündigte an, ein entsprechendes Gesetz mit den geplanten Reformen noch in diesem Januar vorzulegen.

    Ärzte kritisieren Gesundheitspolitik

    Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik hatten zuletzt Tausende ihre Praxen geschlossen. Der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, Heinrich, sieht die Versorgung von Patienten gefährdet, die in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind. Als Grund nannte Heinrich im Deutschlandfunk Leistungsbegrenzungen. Ärzte dürfen bestimmte Maßnahmen nicht mehr abrechnen, wenn das Budget erschöpft ist. Unter diesen Bedingungen könne man nicht arbeiten, sagte Heinrich. Er warnte davor, dass niedergelassene Ärzte künftig keine Nachfolger für ihre Praxen fänden.
    Sie können hier einen Bericht zu diesem Thema hören.
    Diese Nachricht wurde am 09.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.