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Lebensversicherung oder Riesterrente

Fondssparpläne, Lebensversicherungen, Immobilien - es gibt verschiedene Möglichkeiten vorzusorgen, um im Alter nicht ausschließlich auf Rente oder Pension angewiesen zu sein. Welche Art der Vorsorge man finanzieren kann und welche sich lohnt, ist auch vom Alter abhängig. Wer erst mitten in oder gegen Ende seines Berufslebens damit anfängt, hat eine andere Ausgangsposition als eine Berufsanfängerin. Drei Frauen berichten von ihren Erfahrungen mit Sparplänen und Altersvorsorge.

Von Susanne Kuhlmann |
    "Mein Name ist Marion Rasquin. Ich bin 58 Jahre und bin Sparkassenangestellte."

    Ab wann private Altervorsorge Frauen beschäftigt, ist von ihrem Alter abhängig.

    "Angefangen hat es, als man anfing, darüber zu sprechen, dass die Rente im Alter nicht mehr so gut aussehen wird und als die ersten Riester-Verträge kamen."

    "Mein Name ist Gabi Leifeld. Ich bin 44 Jahre alt, beamtet von Beruf, verheiratet, habe eine Tochter."

    Und mit dem Thema private Altersvorsorge setzt sie sich auseinander, seit sie weiß, dass ihre Pension nicht so hoch ausfallen wird, wie es vor ein paar Jahren noch schien. Anna-Maria Guth macht sich dagegen schon in jungen Jahren viele Gedanken über die Frage, wovon sie im Alter leben wird.

    "Ich bin 23 Jahre alt, gerade mit meinem Studium in den letzten Zügen und arbeite Vollzeit in einer Werbeagentur. Jetzt habe ich gerade angefangen zu arbeiten, weiß, dass meine gesetzliche Rente, wenn sie nicht ganz wegfällt, so doch relativ gering ausfallen wird. Und ich wusste, ich muss mich mit einer privaten Altersvorsorge auseinandersetzen."

    Sie hat sich zunächst für eine Rentenversicherung entschieden, die sie sich als Kapital auszahlen lassen will. Und zwar zu einem Zeitpunkt, den sie später festlegt. Mit 40 Jahren kann sie frühestens über das Geld verfügen. Dafür zahlt sie jetzt 50 Euro monatlich. Dazu kommen Lebensversicherungen, die ihre Eltern zurzeit noch mit 150 Euro im Monat bedienen. Einfach war der Entscheidungsprozess nicht.

    "Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es eine schwierige Auseinandersetzung ist, dass es sehr unüberschaubar ist, der Markt für private Altersvorsorge. Mir war es unangenehm, weil ich durch das Thema nicht durchblicke, weil mir Wissen fehlt. Und ich denke, dass man wirklich einen persönlichen Berater braucht, dem man vertraut und der einem das noch mal deutlich darlegt. Und dass die Informationen, die aus den Medien kommen für die individuelle private Altersvorsorge nicht taugen."

    Die 44-jährige Beamtin Gabi Leifeld beschäftigt sich beruflich mit dem Finanzsektor und ging mit einem konkreten Anliegen zu ihrer Bankberaterin. Sie wollte wissen, wie viel sie jetzt investieren muss, um später die Differenz zwischen tatsächlicher und ursprünglich erwarteter Pension auszugleichen.

    "Ich habe mich dazu entschlossen - noch zur alten Gesetzeslage - eine fondsgebundene Lebensversicherung abzuschließen. Da zahle ich monatlich um die 300 Euro, allerdings nur auf fünf Jahre, sieben Jahre ruhen. Und dann schaue ich mal, inwieweit dann Zahlungen monatlich oder in einer Summe geleistet werden sollen."

    Zur alten Gesetzeslage - das bedeutet: Sie bekommt es steuerfrei ausgezahlt. Das gilt auch für den Fondssparplan, für den sie monatlich etwa 100 Euro zahlt. Gabi Leifeld und ihr Mann haben vor einigen Jahren Wohneigentum gekauft, auch als Altersvorsorge, um dann mietfrei wohnen zu können. Das war auch der erste Vorsorgeplan von Marion Rasquin und ihrem Mann.

    Früher haben wir gedacht an die Altersvorsorge durch einen Hausbau, dass man im Alter mietfrei wohnen kann und dadurch mehr von der Rente hat. Darum haben wir schon sehr früh ein Haus gebaut.

    Die 58-jährige Sparkassenangestellte mit 45 Berufsjahren weiß seit einigen Jahren, dass sie Einbußen bei der Rente zu erwarten hat. Damals begann sie, nach weiteren Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge zu suchen.

    "Informiert habe ich mich über Lebensversicherungen. Dann kam die betriebliche Altersvorsorge, die ich letztendlich auch noch gemacht habe. Ich habe eine Entgeldversicherung gemacht, also eine Lebensversicherung, die ich über mein Gehalt bezahle. Die zieht sich vom Gehalt ab, so dass sich der Steuerbetrag vermindert. Ich zahle 206 Euro jeden Monat. Durch die Steuerverminderung bleibt für mich ungefähr ein Betrag von 110 Euro."

    Sie will mit 60 in Rente gehen. Die Entgeldversicherung soll ihre Bezüge dann um gut 90 Euro im Monat aufstocken. Ein paar kleinere Lebensversicherungen bleiben ihr und ihrem Mann außerdem. Mit dem Wissen von heute, sagt sie, würde sie manches anders machen.

    "Dann würde ich sicher Lebensversicherungen machen oder auch andere Sachen - Kapital, Wertpapiere anlegen, größere Summen ansparen."

    "Ich favorisiere Rentenversicherungen, klassische, wo ich aber die Möglichkeit habe, das als Kapitalauszahlung zu machen, und mit einer erst mal relativ kurzen Laufzeit. Das heißt, dass ich mit 40 ungefähr das erste Mal an das Geld rankomme und mir dann noch mal überlegen kann: Mache ich damit noch eine Lebensversicherung oder brauche ich es mit 40 schon und kann dann darüber verfügen."

    "Und ich werde jetzt mit einem Betrag um die 50 Euro einsteigen, den ich aber flexibel aufstocken kann."

    Weitere Informationen zur Sendung:
    Armut im Alter ist weiblich - Altersvorsorge für Frauen