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Legendäre Raumsonde zum Riesenplaneten
Galileo startet zum Jupiter

Vor 30 Jahren, am Nachmittag des 18. Oktober 1989, machte sich die Raumsonde Galileo auf den Weg zum Jupiter. In der DDR war in jenen Stunden Erich Honecker zurückgetreten.

Von Dirk Lorenzen |
Der Jupitermond Io, aufgenommen von der Raumsonde Galileo.
Der Jupitermond Io, aufgenommen von der Raumsonde Galileo. (NASA)
Der Start von Galileo erfolgte mit der US-Raumfähre Atlantis, die die Sonde in der Erdumlaufbahn aussetzte. Dort zündete die Centaur-Oberstufe und Galileo machte sich auf den Weg zum größten Planeten des Sonnensystems.
Die Mission war nicht frei von Pannen: Die Hauptantenne, die beim Start wie ein Regenschirm zusammengeklappt war, entfaltete sich nicht. Somit ließ sich nur ein Bruchteil der Bilder und Daten vom Jupiter zur Erde funken. Später wäre fast das Magnetband im Datenspeicher an Bord gerissen.
Eintauchen in dicke Gasschichten
Galileo hat Jupiter im Dezember 1995 erreicht. Eine Tochtersonde tauchte in die dicken Gasschichten des Planeten ein und funkte Messungen zur Muttersonde, bis der Kontakt abbrach.
Galileo flog acht Jahre lang wie ein künstlicher Mond um Jupiter herum. Trotz der Pannen entwickelte sich die Mission zu einem großen Erfolg. Die Teams am Boden bekamen ganz neue Einblicke in die Jupiter-Welt, die bis dahin nur von kurzen Vorbeiflügen anderer Sonden bekannt war.
Juno kreist um den Riesenplaneten
Um einen unkontrollierten Absturz auf einem der großen Monde zu vermeiden, wurde die Raumsonde zweitausenddrei gezielt in den Jupiter gelenkt.
Derzeit kreist Galileos "Nachfolger", die NASA-Sonde Juno, um den Riesenplaneten – und verzückt Forscher und Raumfahrtfans regelmäßig mit grandiosen Aufnahmen.