Gezeiten gibt es nicht nur in den Ozeanen. Auch die ganze Erde wird durch die Anziehungskraft des Mondes verformt. Während sich der Meeresspiegel zweimal am Tag durch Ebbe und Flut um mehrere Meter hebt und senkt, verformt sich die felsige Erde immerhin um etliche Zentimeter.
Grundsätzlich kann die Erde in jedem Moment erbeben. Der normale tägliche Gezeitenrhythmus hat keinerlei Auswirkungen auf die Häufigkeit von Beben.
Doch es gibt Studien, unter anderem des US Geological Survey, wonach manche Erdbeben bei Neu- und Vollmond etwas verstärkt auftreten.
Heftigere Beben
Dann summieren sich die Anziehungskräfte von Sonne und Mond so, dass es im Meer zu Springfluten kommt und die Gesteinsmassen der Erde etwas stärker "durchgeknetet" werden.
Zu diesen Zeiten kommt es in den Bereichen, in denen eine Platte unter eine andere abtaucht, häufiger zu Erdbeben als sonst. Allerdings ist der Effekt nicht sehr ausgeprägt. Andere Studien meinen, rund um Voll- und Neumond wären Beben etwas heftiger – wieder andere finden kaum Zusammenhänge.
Insgesamt ist die Wahrscheinlichkeit eines Erdbebens an einem bestimmten Ort der Erde immer winzig klein. Voll- oder Neumond sorgen nicht automatisch für mehr seismische Aktivität. Allerdings nimmt dann der Stress im Erdgestein etwas zu – und damit wohl auch minimal das Risiko eines Bebens.