Der Stundeplan ist klar: morgens zwei Stunden Deutsch. Danach eine kurze Pause. Dann zwei Stunden Theaterspielen. Anschließend gemeinsam Essen und dann geht’s raus ins Freie. So kann das, was die Drittklässler morgens im Unterricht gelernt haben, beim Spielen geübt werden, sagt der Deutschpädagoge Sören Friedrich. Und zwar ohne, dass es den Kindern wie Schulunterricht vorkommt:
"Ich glaube, das trägt ganz intensiv dazu bei, dass Kinder Freude an der Sprache haben. Denn viele Kinder kommen ja auch oft mit schlechten Noten und haben jetzt nicht unbedingt Lust, deutsch zu lernen. Und ich glaube, dass es wichtig ist, dass Kinder wissen, sie dürfen Fehler machen. Weil Fehler sind nicht das Problem. Das Problem ist, dass sich jemand was nicht traut."
So wie Amin Dedy. Er ist eines der 170 Kinder, die am Deutsch-Sommer teilnehmen. Und er ist im Schullandheim in Darmstadt untergebracht, einem der drei hessischen Standorten, an denen das Projekt stattfindet. Er hat Probleme mit der deutschen Grammatik. Und für sein Alter von neun Jahren ist er sehr schüchtern, sagt seine Mutter Pamela Dedy.
Wie bei den meisten Eltern, die ihre Kinder zum Deutsch-Sommer schicken, ist auch sie von der Deutschlehrerin ihres Sohnes über den Sprachförderkurs informiert worden. Auch wenn der Junge anfangs nicht wollte, seine Mutter war von dem Feriencamp überzeugt:
"Zum einen, um sein Deutsch zu verbessern, weil er in Rechtschreibung noch so ein paar Probleme hatte, was aber für mich ausschlaggebend war, dass er auch lernt, selbstbewusster, selbstständiger zu sein, auch auf fremde Kinder zuzugehen, weil damit hatte er ein riesengroßes Problem. Ich habe festgestellt, dass er das abgelegt hat und auch offen auf die Kinder zugegangen ist und das freut mich total."
Das Erfolgsrezept des Deutsch-Sommers liege in der Mischung aus Sprache und Spiel, sagt der Pädagoge Sören Friedrich. Denn so fest der Stundenplan auch sei- einen strikten Lehrplan gibt es nicht. Einzige Grundlage des Unterrichts ist ein Kinderbuch über die Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Gespenst:
"Man kann darüber reden, man kann es in verteilten Rollen lesen oder man kann die Aufgaben, die man insgesamt im Deutschunterricht macht, daran anlegen. Die Personen verwenden aus dem Buch oder Verben raussuchen von einer Seite, die man zusammengelesen hat. "
Das Buch dient auch als Vorlage für das tägliche Theaterspiel. Die 9-jährige Ines Feio spielt eine kleine Nebenrolle. Dass sie aus Portugal kommt und erst seit einem Jahr in Deutschland lebt, hört man ihr kaum an:
"Heute in Deutsch haben wir gelernt, das Verb, das Modalverb. Zum Beispiel: Sie möchte verstecken spielen. Und: Aber er kann nicht, weil er muss der Mama helfen. Und wir müssen einkreisen die Modalverben und die Verben. "
Dass sie inzwischen besser deutsch spricht als ihr Vater, stört den Portugiesen nicht. Jao Feio ist dankbar für die Sprachförderung seiner Tochter während der Ferien. So verkürze sich die Deutsch-Pause zwischen den beiden Schuljahren:
"Normalerweise fahren wir nach Portugal und dann ist das Deutsch nach Portugal wieder vergessen. Aber diese Idee war gut. Weil sie kann bleiben mit Deutsch länger. Und egal, ob wir dann noch in Portugal Urlaub machen, der Zeitraum ist kleiner und sie kann sofort wieder mit Deutsch anfangen. Ich finde die drei Wochen perfekt."
Ziel des Projekts ist es, dass Kinder eine Sprachförderung bekommen, bevor es um die Entscheidung zwischen Haupt- und Realschule bzw. Gymnasium geht. Deswegen richtet sich der Deutsch-Sommer an Drittklässler. Roland Kählbrandt, Vorsitzender der Polytechnischen Gesellschaft, spricht von einem "Sprachbad", in das die Drittklässler während der Ferien kommen sollen. Die Rückmeldungen der Schulen sind sehr positiv, sagt er:
"Wenn wir nach den Sommerferien in die Schulen zurückkehren und fragen, was bringt es denn, was wir da machen, drei Wochen lang, intensives Sprachtraining, Theaterpädagogik, Freizeitpädagogik, Naturerlebnis, was bringt es? Dann sagen uns die Lehrer: Bei 80 Prozent gibt es einen Kompetenzschub in der deutschen Sprache."
Die neunjährige Ines Feio freut sich schon nahezu auf das neue Schuljahr: dass sie immer noch ein paar Schwierigkeiten hat.
"Die Wort "verstecken" ist ein bisschen schwer zu schreiben."
Weiß sie. Der Deutsch-Sommer hat ihr trotzdem gut gefallen. Und wenn sie könnte, würde sie nächsten Sommer am liebsten wieder daran teilnehmen.
"Ich glaube, das trägt ganz intensiv dazu bei, dass Kinder Freude an der Sprache haben. Denn viele Kinder kommen ja auch oft mit schlechten Noten und haben jetzt nicht unbedingt Lust, deutsch zu lernen. Und ich glaube, dass es wichtig ist, dass Kinder wissen, sie dürfen Fehler machen. Weil Fehler sind nicht das Problem. Das Problem ist, dass sich jemand was nicht traut."
So wie Amin Dedy. Er ist eines der 170 Kinder, die am Deutsch-Sommer teilnehmen. Und er ist im Schullandheim in Darmstadt untergebracht, einem der drei hessischen Standorten, an denen das Projekt stattfindet. Er hat Probleme mit der deutschen Grammatik. Und für sein Alter von neun Jahren ist er sehr schüchtern, sagt seine Mutter Pamela Dedy.
Wie bei den meisten Eltern, die ihre Kinder zum Deutsch-Sommer schicken, ist auch sie von der Deutschlehrerin ihres Sohnes über den Sprachförderkurs informiert worden. Auch wenn der Junge anfangs nicht wollte, seine Mutter war von dem Feriencamp überzeugt:
"Zum einen, um sein Deutsch zu verbessern, weil er in Rechtschreibung noch so ein paar Probleme hatte, was aber für mich ausschlaggebend war, dass er auch lernt, selbstbewusster, selbstständiger zu sein, auch auf fremde Kinder zuzugehen, weil damit hatte er ein riesengroßes Problem. Ich habe festgestellt, dass er das abgelegt hat und auch offen auf die Kinder zugegangen ist und das freut mich total."
Das Erfolgsrezept des Deutsch-Sommers liege in der Mischung aus Sprache und Spiel, sagt der Pädagoge Sören Friedrich. Denn so fest der Stundenplan auch sei- einen strikten Lehrplan gibt es nicht. Einzige Grundlage des Unterrichts ist ein Kinderbuch über die Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Gespenst:
"Man kann darüber reden, man kann es in verteilten Rollen lesen oder man kann die Aufgaben, die man insgesamt im Deutschunterricht macht, daran anlegen. Die Personen verwenden aus dem Buch oder Verben raussuchen von einer Seite, die man zusammengelesen hat. "
Das Buch dient auch als Vorlage für das tägliche Theaterspiel. Die 9-jährige Ines Feio spielt eine kleine Nebenrolle. Dass sie aus Portugal kommt und erst seit einem Jahr in Deutschland lebt, hört man ihr kaum an:
"Heute in Deutsch haben wir gelernt, das Verb, das Modalverb. Zum Beispiel: Sie möchte verstecken spielen. Und: Aber er kann nicht, weil er muss der Mama helfen. Und wir müssen einkreisen die Modalverben und die Verben. "
Dass sie inzwischen besser deutsch spricht als ihr Vater, stört den Portugiesen nicht. Jao Feio ist dankbar für die Sprachförderung seiner Tochter während der Ferien. So verkürze sich die Deutsch-Pause zwischen den beiden Schuljahren:
"Normalerweise fahren wir nach Portugal und dann ist das Deutsch nach Portugal wieder vergessen. Aber diese Idee war gut. Weil sie kann bleiben mit Deutsch länger. Und egal, ob wir dann noch in Portugal Urlaub machen, der Zeitraum ist kleiner und sie kann sofort wieder mit Deutsch anfangen. Ich finde die drei Wochen perfekt."
Ziel des Projekts ist es, dass Kinder eine Sprachförderung bekommen, bevor es um die Entscheidung zwischen Haupt- und Realschule bzw. Gymnasium geht. Deswegen richtet sich der Deutsch-Sommer an Drittklässler. Roland Kählbrandt, Vorsitzender der Polytechnischen Gesellschaft, spricht von einem "Sprachbad", in das die Drittklässler während der Ferien kommen sollen. Die Rückmeldungen der Schulen sind sehr positiv, sagt er:
"Wenn wir nach den Sommerferien in die Schulen zurückkehren und fragen, was bringt es denn, was wir da machen, drei Wochen lang, intensives Sprachtraining, Theaterpädagogik, Freizeitpädagogik, Naturerlebnis, was bringt es? Dann sagen uns die Lehrer: Bei 80 Prozent gibt es einen Kompetenzschub in der deutschen Sprache."
Die neunjährige Ines Feio freut sich schon nahezu auf das neue Schuljahr: dass sie immer noch ein paar Schwierigkeiten hat.
"Die Wort "verstecken" ist ein bisschen schwer zu schreiben."
Weiß sie. Der Deutsch-Sommer hat ihr trotzdem gut gefallen. Und wenn sie könnte, würde sie nächsten Sommer am liebsten wieder daran teilnehmen.