
Der Krieg in Syrien habe längst Libanon erreicht, berichtet Sabine Rossi im Deutschlandfunk. Nicht nur die eine Million syrischen Flüchtlinge bereiteten Probleme, das Vier-Millionen-Einwohner-Land habe genug eigene, vor allem wirtschaftliche. Außerdem mischten libanesische Kräfte längst mit im Krieg in Syrien. Experten gehen davon aus, dass die Suche nach einem neuen Präsidenten nicht in Beirut entschieden wird.
Denn beide Blöcke im Parlament neutralisieren sich: Der "14. März" um den von den USA und Saudi-Arabien unterstützten Hariri und der "8. März" um die schiitische Hisbollah mit Rückendeckung aus Syrien und dem Iran. Es gilt als aussichtslos, dass ein Kandidat in Runde eins die notwendige Zweidrittelmehrheit bekommt. In Runde zwei reicht die einfache Mehrheit. Beobachter schätzen, dass sich letztlich ein Hisbollah-Kandidat durchsetzt - weil Assad in Syrien weiter an der Macht ist.