Dienstag, 30. April 2024

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Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel
“Mit dem Blick des Kindes nachfragen”

„Wo liegt das Ende der Welt?" Der Musiker Wenzel stellt viele Fragen auf seiner neuen Platte: nach Zusammenhängen, Verhältnissen und Zuständen im System. Die Kultur allgemein sei für ihn ein Motor, um Änderungen in schwierigen Zeiten herbeizuführen und auch “Dinge zusammenzudenken”, so Wenzel im Dlf.

Hans-Eckardt Wenzel im Corsogespräch mit Anja Buchmann | 08.12.2018
    Der Musiker Wenzel mit Zigarette in der Hand vor einer heruntergekommenen Wand
    "Es ist falsch, zu denken, wir sind die Klügsten und wissen alles": Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel (Salvadore Brandt)
    Er ist Lyriker, Autor, Clown, Regisseur und Musiker – genau genommen sucht er sich immer wieder neue Kunst-Wege und Herausforderungen, auch um jung zu bleiben: der 63-jährige Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel. Aufgewachsen ist er in der DDR und lebt in Berlin. Charakteristikum: rauhe Stimme und Texte, die existentielle Fragen stellen und gleichzeitig zugänglich sind.
    Auf seinem neuen Album "Wo liegt das Ende dieser Welt?" fragt er oft aus der Sicht eines Kindes: "Warum hat der eine nichts zu essen, warum
    schmeißt der andere so viel fort", aber auch "warum muss Fernsehen langweilen". Oder: "Warum kann man Glück nicht aufbewahren?". Es sei falsch, zu denken, "wir sind die Klügsten und wissen alles", sondern man müsse sich trauen, "andere Fragen zu stellen", meinte Wenzel im Corsogespräch.
    Lebenskultur, Umgansformen und Kommunikationsstrukturen
    Die Politik sei nur noch dominiert von "Wirtschafts- und Geldprozessen im Land", und wenn die Menschen eine Änderung erreichen wollten, so könne das nur kulturell geschehen. Und unter "kulturell" verstehe er in erster Linie "Lebenskultur, Umgangsformen und Kommunikationsstrukturen, die verbessert werden müssten". Die Kunst allein könne nur wenig dazu beitragen, sie könne vielleicht ermutigen. Es gehe allgemein um die Auffassung "unserer zivilisatorischen Kultur", so Wenzel im Deutschlandfunk.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.